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Tipps im Depot

Am Donnerstag, 31. Mai um 19 Uhr präsentiert Karoline Boehm ihre Diplomarbeit "Szenen der Polyamorie". Darin werden Prozesse der Aushandlung, Identitätskonstruktion, Positionierung und Ausdifferenzierung, sowie Praktiken der Intimität in nicht-dyadischen Systemen nachvollziehbar gemacht und Tendenzen des gesellschaftlichen Wandels aufgezeigt.

Am Montag, 4. Juni um 19 Uhr steht kinokis mikrokino #192 mit Želimir Žilniks neuestem Dokumentarfilm "One woman - One Century" am Programm. Der begleitet die hundertjährige Dragica Vitolovic Srzentic auf einer Reise nach Moskau, wo sie 1948 als Botin Stalin die diplomatische Note überbracht hatte, mit der Tito die Unterwerfung unter das sowjetische Kommando verweigerte. Nach dem Film Diskussion mit Žilnik.

Link: Alle Termine im Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien

Foto: AP/dapd/Adam Berry

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Andersrum ist nicht verkehrt

Ein Fest, drei Aktionen: Intervention, Information und Showprogramm gibt es am Samstag, 2. Juni in der Otto-Bauer-Gasse beim lesbischwulen Straßenfest "Andersrum ist nicht verkehrt in Mariahilf".

Die Veranstaltung setzt ein starkes Signal gegen Homophobie. Initiativen für Lesben, Schwule, Bi- und Transgendersexuelle informieren und präsentieren ihre Serviceleistungen. Darüber hinaus gibt es ein buntes Showprogramm mit viel Musik sowie Stand-up-Comedy. Für das kulinarische Wohl ist gesorgt.

Die Gewinnerinnen der ORF-Castingshow "Die große Chance" Christine Hödl sowie Conchita Wurst (Bild) haben sich - neben einigen anderen - angesagt. Das Event wird von Stadträtin Sandra Frauenberger und Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann eröffnet. Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Links: Mehr zum Straßenfest im Rahmen der Bezirksfestwochen 

Foto: APA/HERBERT P. OCZERET

"Managerinnen des Alltags" im Jurtendorf

Am Wochenende 2. und 3. Juni gibt es im Jurten-Zeltdorf (Kleine Kanzelstraße 118, 2724 Hohe Wand) für Mütter wie Kinder einiges zu erleben. Während sich erstere mit "Wirtschaft einmal anders" beschäftigen, gibt es für die Kleinen eine ganztägige outdoor-pädagogische Betreuung: Wildtierfütterung, Ponyreiten, Husky-Fahrten uvm. 

Den Frauen werden daneben konkrete Gestaltungsmöglichkeiten, neue Strategien, Denk- und Handlungsweisen für ihre wirtschaftliche Kompetenz vermittelt: Wie können Frauen Familie & Arbeit vereinbaren, ohne dabei selbst "auf der Strecke" zu bleiben? Wie können durch einfache Schritte gewünschte Veränderungen herbeigeführt werden?

Ausklang bei einem großen Lagerfeuer und Würstelgrillen. Für die Übernachtung stehen drei Jurten zur Verfügung, die mit Holzöfen beheizt werden.

Bei diesem Termin gibt es Plätze für maximal 9 Teilnehmerinnen mit Kindern. Rasche Anmeldung erbeten bei Barbara Schöllenberger unter 0699/10800758 oder per E-Mail.

Link: Netzwerkerin

Foto: Standard/Harry Schiffer

Unbirthday

Wien hat ein neues queer-feministisches Plattenlabel: Unrecords. Das stellt sich am Freitag, dem 8. Juni ab 21 Uhr im Rhiz bei der ersten Labelnight mit First Fatal (Kiss), Mayr, Muttricx, Norah Noizzze & Band und Petra und der Wolf vor.

Links: Unrecords; auf Facebook; Rhiz, U-Bahnbogen 37, 1080 Wien

Foto: Flyer Unbirth

Frauenspaziergänge

Vier Spaziergänge mit Stadtplan, Wegbeschreibung und sehr verschiedenen Frauenbiografien, die entlang des Weges nachgelesen werden können, sind der völlig neue Inhalt der Frauenspaziergänge mit Petra Unger:

Von Liane Zimbler, einer der ersten Ziviltechnikerinnen zu den Frauen des Wiener Künstlerhauses, von der spanischen Infantin Margarita Teresa zu den Musikerinnen bei den Wiener Philharmonikern, von den ersten Frauenvereinen über die Frauenzeitschrift AUF zur neuen Frauenbuchhandlung ChickLit oder von VALIE EXPORT zu Ula Schneider und Soho in Ottakring.

Die Spaziergänge gehen durch Wiens 1., 6., 7. Bezirk und vom 8. in den 16. Bezirk - Lokalempfehlungen am Ende jeder Route. Termine und Anmeldung hier.

Auszüge aus dem Buch "Frauenspaziergänge" gibt es live am Donnerstag, 31. Mai um 19 Uhr in der neuen Frauenbuchhandlung ChickLit (Kleeblattgasse 7, 1010 Wien) und am Montag, 2. Juni in der Frauenhetz (Untere Weißgerberstraße 41, 1030 Wien) zu hören.

Link: Petra Unger

Foto: Buchcover Frauenspaziergänge

Die tollkühnen Frauen

Eine Ausstellung über Luftakrobatinnen, Raubtierdompteusen, Kunstreiterinnen, Seiltänzerinnen, Muskelfrauen, Trapezkünstlerinnen, Gladiatorinnen, Jongleurinnen und Zirkusdirektorinnen zeigt das Frauenmuseum Hittisau bis Jänner 2013.

In der Arbeits- und Berufswelt des Zirkus waren Frauen und Mädchen von Beginn an integriert. Ihnen standen alle Positionen in der Zirkushierarchie offen. Sie konnten eigenständig arbeiten und teilweise sehr gut verdienen, um die Welt reisen und erprobten alternative Lebens- und Liebesmodelle jenseits der normativen Geschlechterrollen von Ehefrau, Mutter, Hausfrau. Etliche der "großen Nummern" verzichteten auf Heirat und Mutterschaft und lebten in "wilder Ehe" oder in lesbischen Liebesbeziehungen. Andererseits war der Zirkus ein Ort strenger Hierarchien und Regeln, denen sich alle MitarbeiterInnen unterwerfen mussten.

Das Frauenmuseum widmet sich in dieser von der Künstlerin Raja Schwahn-Reichmann gestalteten Eigenproduktion den Biografien vieler dieser Frauen, zeigt ihren Glanz und ihre Selbstbestimmtheit, geht aber auch Fragen von Ausgrenzung, Ausbeutung und unzureichender Altersabsicherung nach.

Link: Frauenmuseum Hittisau, Platz 501, 6952 Hittisau

Foto: Tilly Bébé alias Mathilde Rupp, der Backfisch im Löwenkäfig (1879-1932)/Bundesarchiv Berlin/Frauenmuseum Hittisau

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Queer-Sein in anderen Realitäten

Waystone Film präsentiert im Mai zwei spannende queere Filme:

Benjamin Cantus' Teddy Award prämierter Erstling "Stadt Land Fluss" ist derzeit im Top Kino und im Schikaneder zu sehen: Marko ist Auszubildender in einem großen Agrarbetrieb im Nuthe-Urstromtal, 60 km südlich von Berlin. Besteht er seine Abschlussprüfung, ist er Landwirt. Als Jacob, ein neuer Praktikant, im Betrieb auftaucht, wagt sich Marko langsam aus der Rolle des Außenseiters heraus. Die beiden jungen Männer kommen sich näher.

Außerdem läuft Maryam Keshavarzs Publikumsliebling bei Sundance 2011 "Sharayet" im Top Kino, Schikaneder und Rechbauerkino (Graz): Nach außen hin passen sich die Schülerinnen Atafeh und Shirin den strengen Vorsätzen des öffentlichen Lebens in Teheran an, doch geheim feiern sie Partys, experimentieren mit Sex und Drogen und träumen von einem freieren Leben. Bisher bildete auch Atafehs liberale Familie einen Schutzraum gegen die Moralpolizei und ihre Vorschriften. Doch als ihr religiös-fundamentalistischer Bruder merkt, dass sie und Shirin mehr als nur gute Freundinnen sind, wird Atafehs Freiheitsdrang auf eine harte Probe gestellt.

Link: Waystone Film

Foto: Filmplakat/REUTERS/Brian Rigney Hubbard/Roadside Attractions

Wie zusammen leben?

Die zeitgenössische Kunst vermehrt versucht, einer Verhärtung von Kulturkämpfen entgegenzuwirken. Inwiefern gelingt es, sich wirklich in diese Fragestellungen einzumischen? Wie könnte eine künstlerische Praxis aussehen, welche sich jenseits eines "preaching to the converted" positioniert?

Die internationale Gruppenausstellung Wie zusammen leben? im Salzburger Kunstverein sucht diese Fragen auf einer zwischenmenschlichen und interkulturellen Ebene zu beantworten, als Definition von Kunstwerken und auch als Anleitung für ihre Rezeption, die ebenfalls das Potenzial zur Veränderung der BetrachterInnen in sich trägt.

KünstlerInnen: Johanna Diehl, Nilbar Güres (Bild: "The Gathering", Serie "Çirçir," 2010), Klub Zwei, Ernst Logar, Ján Mancuška, Wendelien van Oldenborgh. Kuratorin: Hemma Schmutz. Projektassistenz: Susanne Staelin

Im Ausstellungskabinett ist bis 8. Juli Susanne M. Winterling mit ihrer Werkgruppe "Inscribable Surface" zu sehen, und im CaféCult Maria Morschitzky mit neuen Arbeiten.

Link: SALZBURGER KUNSTVEREIN/Künstlerhaus, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

Foto: Nilbar Güreş

Röcke tragen

Kleidung als Thema wird verstärkt vor allem von jungen FotografInnen aufgegriffen, um unterschiedlichste Inhalte zu transportieren. Einerseits ist die Kleidung, die wir täglich tragen, ein Zeichensystem, an dem der gesellschaftliche Status und in diesem Zusammenhang die Situierung des Geschlechts ablesbar ist. Andererseits wird diese Codierung immer mehr aufgebrochen, verschoben und in Frage gestellt.

KünstlerInnen wie Andrea Lumplecker, Maria Hahnenkamp, Jakob Lena Knebl, Michaela Göltl und Constanze Schweiger erforschen in ihren Arbeiten das Kleidungsstück als Bedeutungsträger von sozialen Ordnungen und die Wahrnehmung dieser durch die BetrachterInnen.

Die Ausstellung ist bis 10. Juni im Museum der Moderne zu sehen.

Link: MdM Mönchsberg, Mönchsberg 32, 5020 Salzburg. Dienstag bis Sonntag 10- 18 Uhr, Mittwoch 10-20 Uhr, Montag geschlossen.

Foto: Michaela Göltl

Fokus Blicke Faltungen

Fotoarbeiten von Eveline Rabold sind im KosmosTheater zu sehen. Im Zentrum ist der menschliche Körper in seinem Facettenreichtum aus Licht und Bewegung. Aus überraschenden Blickwinkeln betrachtet die Künstlerin Körperteile und Gesichter, fängt Flüchtiges aus Blicken und Bewegungen ein und zieht es wie eine transparente Folie über ihre großformatigen Arbeiten. Die emotionale Bestimmtheit des Blicks gerät zum Blickwinkel aus dem Körper in die Welt hinaus und von dieser in den Körper zurück.

Ausstellung zu sehen bis 25. Juni an Spieltagen ab 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Eintritt frei.

Links: Eveline Rabold; KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Eveline Rabold