Der neue slowakische Wirtschaftsminister Tomas Malatinsky erwägt einen Verkauf des 49-prozentigen Staatsanteils an der Slovak Telekom, die zu 51 Prozent der Deutschen Telekom gehört. "Die Eingriffsmöglichkeiten des Staates als Minderheitsaktionär sind ohnehin minimal, deshalb scheint es mir unnütz, überhaupt einen Staatsanteil an der Telekom zu behalten", sagte der parteilose Minister im Interview mit der liberalen Tageszeitung "Sme".

Marktbeherrschend

Beim noch immer marktbeherrschenden ehemaligen Monopolbetrieb Slovak Telekom gibt es seit Jahren regelmäßig Streit zwischen den deutschen Mehrheitseigentümern und dem slowakischen Staat, dessen Eigentümerinteressen der Wirtschaftsminister vertritt. Vor allem geht es dabei um die Höhe der Dividenden, die der Staat erhalten soll.

Die Slovak Telekom gerät aber auch immer wieder mit der staatlichen Regulierungsbehörde in Konflikt. Diese wirft der Telekom Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung vor und fühlte sich zuletzt durch eine Entscheidung der Europäischen Kommission bestätigt. Die EU-Kommission setzte Slovak Telekom und ihrer deutschen Mutter Anfang Mai eine dreimonatige Frist, den Missbrauchs-Verdacht zu widerlegen. (APA, 22.05. 2012)