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Foto: REUTERS/Heinz-Peter Bader

Wien - Die österreichische Lufthansa-Tochter AUA (Austrian Airlines) hat den ersten Teil der Rochaden bei Leitungspositionen amtlich gemacht. Hauptgrund ist die bevorstehende Zusammenlegung des AUA-Flugbetriebs mit dem (billigeren) Flugbetrieb der Regionaltochter Tyrolean. Mit 1. Juni schon wird der Schweizer Gaudenz Ambühl (61) neuer Chef der Tyrolean, also einen Monat vor dem geplanten Start der neuen gemeinsamen Flugbetriebsfirma Austrian/Tyrolean. Er ist nicht der einzige Schweizer, der jetzt bei der AUA-Sanierung helfen soll.

Ambühl war früher Linienpilot, Leiter des Cockpitpersonals und Vorstand bei der Swiss, die aus der konfliktbeladenen Zusammenlegung von Swissair und Crossair entstand. Die Swiss ist heute eine Schwester der AUA im Lufthansa-Konzern. Ambühl ist seit einigen Monaten schon Berater des AUA-Vorstands.

Fritz geht

Seinen Posten verlieren wird, wie berichtet, der bisherige Tyrolean-Chef Christian Fitz. Nach Mitteilung der AUA vom Montag hat sich Fitz entschlossen, seine Managementfunktion bei Tyrolean Airways zurückzulegen.

Auch auf Bereichsleiterebene gibt es Rochaden beim Flugbetrieb: Als neuer Leiter des Flugbetriebs bei Tyrolean kommt per 1. Juli Rolf Brand (45). Harald Lazar, der diese Funktion noch bis zum 30. Juni ausübt, wird nach AUA-Mitteilung die bestehende Tyrolean-Regionalflotte leiten. Er soll auch zusätzliche Managementagenden bekommen, die aber noch nicht näher erläutert wurden.

Der Schweizer Brand war nach Swiss-Gründung Vizechef des dortigen Cockpit-Personals. Zuvor war er in der Flottenführung MD-80 bei Crossair, seit 1993 ist er Linienpilot, seit 2005 managte er den Flugbetrieb der Swiss European Air Lines. Er wird bei AUA/Tyrolean an Ambühl berichten.

Im bisherigen AUA-Flugbetrieb wird der Pilot Fritz Strahammer seine Managementfunktion beim Betriebsübergang zurücklegen.

Wechsel bei Personalern

Ausgewechselt wird auch die Spitze der Personalabteilung. Der jetzige IT-Chef Michael Ruplitsch wird neuer Vice President Human Resources & Organisation(Personalchef). Er folgt dem bisherigen Personalchef Richard Piller. Piller wird nach AUA-Angaben das Unternehmen "im besten gegenseitigen Einvernehmen" verlassen. Beobachter machten ihn allerdings als Berater des Vorstands für den umstrittenen Kurs mit den vorgezogenen AUA-Pilotenkündigungen verantwortlich.

Neuer Leiter IT und Projektmanagement wird Andreas Zerlauth.

Wie die AUA heute weiter bestätigte, werden im Konzern auch die beiden Bereiche Ground Operations (Stationsmanagement) und Hub Operations (Steuerung des Drehkreuzes Wien) zusammengelegt.

Markus Christl, derzeit Leiter des Hub Managements, leitet künftig das fusionierte Ground Operations & Hub Management. Der bisherige Ground Operations-Chef Thomas Suritsch wird das Unternehmen verlassen, laut AUA ebenfalls im besten gegenseitigen Einvernehmen.

AUA-Konzernchef Jaan Albrecht erklärte am Montag, dass der Schweizer Ambühl die AUA "bis zur Finalisierung der Integrationsarbeiten unterstützen" wird. Wie lang das sein wird, wurde nicht kommuniziert.

Nach APA-Informationen steht aber fest, dass Albrechts AUA-Vorstandskollege Peter Malanik die Integrationsarbeiten nicht zu Ende führen wird. Dessen zu Jahresende auslaufendes Vorstandsmandat wird nicht verlängert werden. Das soll in einer der nächsten Aufsichtsratssitzungen voraussichtlich im Sommer fixiert werden. Aus der AUA gibt es zu dem Punkt weiter keine Kommentare. (APA, 21.5.2012)