Paris - Nach dem Vorwurf der Bespitzelung von Mitarbeitern und Kunden hat Ikea Frankreich vier hochrangige Mitarbeiter endgültig gefeuert. Grund seien "Praktiken entgegen der ethischen Werte und Standards" von Ikea, teilte das Unternehmen am Freitag in Paris mit. Einige der betroffenen Mitarbeiter waren bereits von ihren Aufgaben entbunden worden.

Nach Angaben des Unternehmens, das keine Namen nannte, handelt es sich um einen früheren Chef von Ikea Frankreich, eine frühere Leiterin für Personal, einen früheren Finanzdirektor und einen Sicherheitschef. Ikea hatte bereits schwere Fehler eingeräumt, interne Untersuchungen angestrengt und unter anderen den langjährigen Ikea-Chef für Frankreich, Jean-Louis Baillot, suspendiert.

In Versailles bei Paris laufen seit April Ermittlungen wegen des Vorwurfs der großangelegten Bespitzelung bei dem Möbelriesen. Ikea soll dabei mit privaten Sicherheitsleuten zusammengearbeitet haben. Diese sollen dem Möbelhaus Informationen aus der zentralen Polizeikartei, aus der Kfz-Zulassungsstelle oder aus dem Führerschein-Register übermittelt haben. Dabei sollen nicht nur Bewerber oder Angestellte ausgespäht worden sein, sondern auch Gewerkschafter und sogar Kunden im Fall einer geschäftlichen Auseinandersetzung. (APA, 18.5.2012)