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"Modern Warfare 2" brachte Activision über eine Milliarde US-Dollar Umsatz.

Foto: AP Photo/George Nikitin

Im Fall zwischen ehemaligen "Call of Duty"-Entwicklern und Herausgeber Activision bleibt es auch vor dem Beginn der Gerichtsverhandlung spannend. Aus einer Mitteilung an Investoren geht hervor, dass die Gruppe an Klägern rund um Jason West und Vince Zampella mittlerweile eine Milliarde US-Dollar an Kompensationszahlungen von ihrem ehemaligem Arbeitgeber fordert. Angefangen hatte der Rechtsstreit am 1. März 2010, nachdem Activision die Erfinder des Milliarden schweren Franchises aufgrund eines angeblichen Vertragsbruches gekündigt hatte. West und Zampella klagten ihren Arbeitgeber daraufhin auf 36 Millionen US-Dollar, weil dieser versprochene Bonuszahlungen im Anschluss an den Start von "Call of Duty: Modern Warfare 2" zurückgehalten hatte.

Email-Hack-Versuch

Wie die Branchenseite Giant Bomb erfahren haben will, soll sich Activision dabei unlauteren Mitteln bedient haben, um den "Abtrünnigen" belastendes Material anzuheften. Einem Falldokument nach habe die Konzernspitze den damaligen IT-Leiter dazu angewiesen, die Computer und Email-Accounts von West und Zampella zu durchleuchten und habe dafür sogar Microsoft um Hilfe gebeten, um die Passwörter zu knacken. Microsoft hätte dies dem Bericht zufolge aber abgelehnt. Was davon nur angedacht und was davon tatsächlich umgesetzt wurde, ist aber nicht geklärt.

Ruhe vor dem Sturm

Unterdessen haben sich Activision und Konkurrent Electronic Arts, dem Herausgeber des neu formierten Studios von West und Zampella, in einer Parallelklage außergerichtlich geeinigt - berichtet Bloomberg. Activision hatte EA geklagt, weil der Konzern eine Absprache mit West und Zampella vermutet hatte. Unter welcher Vereinbarung die Klage zurückgezogen wurde, ist nicht öffentlich bekanntgegeben worden. Die Entscheidung hat in jedem Fall keine Auswirkung auf den Hauptfall. (red, derStandard.at, 18.5.2012)