Schreuder sieht ÖVP und FPÖ als die Bastionen der Homophobie in Österreich.

Foto: Parlamentsdirektion/Mike Ranz

Pünktlich zum Internationalen Tag gegen Homophobie am 17. Mai hat der grüne Bundesrat Marco Schreuder die letzten Bastionen der Homophobie in Österreich bekanntgegeben. Dabei hält die ÖVP Platz eins des selbst verfassten Rankings.

"Noch immer hat es die ÖVP nicht geschafft, die Lebensrealitäten von Lesben und Schwulen zu erkennen, und bleibt ihrer Haltung treu, lesbische und schwule Eltern samt ihren Kindern zu diskriminieren und in Rechtsunsicherheit zu belassen", hieß es diesbezüglich in einer Aussendung am Mittwoch.

Auf Platz zwei rangiert die FPÖ, weil diese "nicht nur gegen MigrantInnen wettert, sondern auch immer wieder durch Ausritte gegen Lesben und Schwule auffällt". Platz drei geht recht allgemein an "Religionen". Schreuder dazu: "Viele Religionen bemühen sich mittlerweile, antidiskriminierende Grundsätze zu entwickeln - und das ist gut so -, aber fallen immer wieder durch enorm homophobe Äußerungen Einzelner oder radikaler Gruppen auf."

Auch Platz vier hat es in sich - Fußballfans: "Zwar gehören homophobe Sprechchöre in Fußballstadien immer mehr der Vergangenheit an, sind aber leider noch zu hören." Auf dem fünften Platz schließlich finden sich "Promis und ExpertInnen für eh alles, die keine schwulen Tanzpaare im Fernsehen sehen wollen und damit demonstrieren, dass sie Lesben und Schwule nur akzeptieren, wenn sie sich verstecken und nicht öffentlich zeigen".

Schreuder forderte zum Internationalen Tag gegen Homophobie, der auf die Aufhebung der WHO-Klassifikation von Homosexualität als Krankheit zurückgeht, JournalistInnen auf, sich darüber Gedanken zu machen, wie sie in ihren Beiträgen Lesben und Schwule thematisieren, problematisieren und wie Begriffe verwendet werden. (red, dieStandard.at, 16.5.2012)