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Mit einer Verspätung von fast sieben Wochen hobt die Sojus TMA-04M am Dienstagmorgen um 05.01 Uhr MESZ vom Weltraumbahnhof Baikonur ab.

Foto: NASA, Bill Ingalls/AP/dapd

Moskau - Fast sieben Wochen später als ursprünglich geplant sind zwei russische und ein US-amerikanischer Raumfahrer an Bord einer Sojus-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Die Sojuskapsel TMA-04M hob um 5.01 Uhr wie geplant vom russischen Raumfahrtbahnhof Baikonur in Kasachstan ab, am Donnerstag soll sie an die ISS andocken. Dann wäre die ISS-Besatzung wieder komplett.

200 Experimente geplant

Die beiden Russen Gennadi Padalka und Sergej Rewin sowie ihr US-Kollege Joseph Acaba stoßen am Donnerstag zu dem Russen Oleg Kononenko, dem US-Astronauten Don Pettit und dem Niederländer Andre Kuipers, die bereits seit knapp fünf Monaten die ISS bewohnen. Insgesamt seien in den kommenden Monaten rund 200 Experimente geplant, darunter auch zur Frage des auffälligen Kalziumabbaus in den Knochen von Menschen während des Aufenthalts im Weltraum.

Wichtigste Aufgabe des Teams ist es, das erste Andocken einer privaten Raumkapsel an die Raumstation zu überwachen. Das US-Unternehmen SpaceX will die Kapsel "Dragon" nach jüngster Planung am 19. Mai von Cape Canaveral aus zur ISS schicken. Die "Dragon" soll bei ihrem ersten Flug 521 Kilogramm Fracht liefern und drei Wochen später 660 Kilogramm Ladung wieder mit zur Erde zurücknehmen. Langfristig soll die Kapsel auch Menschen ins All befördern.

US-Raumschiff ab 2015

Nach dem Ende des US-Shuttle-Programms ist Russland derzeit die einzige Nation, die Menschen zur ISS transportieren kann. Erst 2015 soll wieder ein US-Raumschiff einsatzbereit sein.

Von Baikonur aus war Juri Gagarin 1961 als erster Mensch ins All gestartet. Russlands Pachtvertrag läuft 2050 aus. Der Chef der russischen Weltraumbehörde Vladimir Popowkin bemühte sich Sorgen zu zerstreuen, Moskau könnte den kasachischen Weltraumbahnhof danach aufgeben. "Wir werden Baikonur nicht verlassen", sagte Popowkin den russischen Nachrichtenagenturen. "Wir werden künftig über zwei Weltraumbahnhöfe verfügen, die sich ergänzen". In Wostochni im äußersten Osten Russlands entsteht derzeit ein neues Kosmodrom. Nach bisherigen Plänen soll der erste bemannte Weltraumflug von dort aus im Jahr 2018 starten. (APA/red, derstandard.at, 15.5.2012)