Lederhosen gehören zur bayerischen Tracht ebenso wie zur Rockmusik. Wie man die zwei lange für inkompatibel gehaltenen Welten verbinden kann, zeigt neuerdings Stefan Dettl. Der gebürtige Traunsteiner bekam als Neunjähriger 1990 seine erste Gitarre geschenkt, Musizieren war dem Oberbayern schon immer ein Lebenselixier. Das liegt wohl in den Genen: Der Opa spielte Trompete, Papa bläst die Tuba. Als Jugendlicher streifte Stefan Dettl aber auch schon bei der klassischen Musik an, spielte in Jugendorchestern und komponierte.

Bekannt wurde Dettl als Frontmann der Chiemgauer Blechband-Grenzgänger La Brass Banda: Deren wilde Mischung aus bayerischer Volksmusik, balkanischem Beat, Reggae, Orientalischem, Funk, Jazz, Mariachi-Klängen und Techno begeistert seit fünf Jahren in Londoner Clubs und sibirischen Kulturzentren ebenso wie auf Rock-, Reggae- oder Avantgarde-Festivals. Dass Dettl nicht auf einen Stil zu reduzieren ist, zeigt schon seine Vita zwischen Bierzelt, klassischem Konzerthaus und Partykeller.

Als Stefan Dettl betreibt der 31-jährige in Übersee lebende Allrounder auch eine Rockcombo. Letztes Jahr veröffentlichte das Sextett sein Debütalbum Rockstar. Auf dem neuen Nachfolgealbum Summer Of Love gibt sich Dettl vielseitiger. Schwer tanzbodentauglich ist auch die Ska-Vorband Supervision. (dog, DER STANDARD, 15.5.2012)