Bozen - Ohne Zwischenfälle und mit weniger Teilnehmern als angekündigt ist das Veteranentreffen der italienischen Gebirgsjäger "Alpini" am Wochenende in Bozen über die Bühne gegangen. Der Zivilschutz in Bozen schätze die Teilnehmer auf "70.000 bis 100.000". Der Veranstalter "ANA" hatte mit 500.000 gerechnet. Für Kritik sorgte eine Kranzniederlegung vor dem Alpini-Denkmal in Bruneck, das an eine Einheit erinnert, die für Kriegsverbrechen im Afrikafeldzug in den 30er Jahren verantwortlich gemacht wird.

Der Festumzug am Sonntag führte als Höhepunkt der Veranstaltung vom Europaviertel an der Festtribüne am Gerichtsplatz vorbei bis zum Siegesplatz. Unter den Ehrengästen waren unter anderem der italienische Verteidigungsminister Giampaolo di Paola, sowie die Landeshauptleute Luis Durnwalder (Südtirol) und Lorenzo Dellai (Trentino).

"Huldigung von Massenmördern"

Rettung und Notärzte in Bozen meldeten keine besonderen Einsätze. In den Erste-Hilfe-Stationen wurden bis Sonntag 300 Menschen versorgt. Im Bozner Krankenhaus wurden in der Nacht auf Sonntag 20 Personen aufgenommen.

Der Südtiroler Schützenbund sprach von einer "Huldigung von Massenmördern". Die Alpiniveteranen unter der Leitung ihres nationalen Präsidenten Corrado Perona hatten am Freitag einen Kranz vor dem umstrittenen Denkmal niedergelegt. Trotz Beteuerungen im Vorfeld des nationalen Treffens, nicht provozieren zu wollen, zeige dies, dass die Alpini immer noch an ihrer faschistischen Vergangenheit festhielten, kritisierten die Schützen. (APA,13.5.2012)