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Die Polizei sperrte den Platz großräumig ab.

Foto: APA/EPA/Piergiovani

Madrid/Wien - Die Proteste in der spanischen Hauptstadt Madrid sind Sonntag früh mit einer Polizeiaktion zu Ende gegangen. Als um 05.00 Uhr noch rund 500 "Empörte" auf dem zentralen Platz "Puerta del Sol" verweilten und manche davon ein Zeltlager errichten wollten, wurde der Platz laut Medienberichten von den Behörden geräumt. Es gab mindestens elf Festnahmen. Die Protestkundgebung gegen die Sparmaßnahmen der konservativen Regierung von Mariano Rajoy (Volkspartei/PP) war an sich nur bis Samstagabend (22.00 Uhr) genehmigt gewesen.

Die Polizei sperrte den Platz in der Früh großräumig ab. Auch die U-Bahn-Stationen dürften laut Informationen der Tageszeitung "El Mundo" nicht vor 10.00 Uhr geöffnet werden. An der Demonstration hatten am Abend laut Polizeiangaben rund 30.000 Menschen teilgenommen. Sie sollten auch an die Protestbewegung vor einem Jahr erinnern, deren Beginn mit dem 15. Mai datiert wird. Damals hatten jugendliche Demonstranten mehrere Plätze in spanischen Großstädten wochenlang besetzt gehalten.

Um ähnliche Aktionen zu verhindern, schritt die Polizei ein, als die Jugendlichen erneut begannen, Zelte aufzustellen. Vor einem Jahr war noch eine sozialistische Regierung unter Premier Jose Luis Rodriguez Zapatero (PSOE) im Amt gewesen. Sie wurde bei den Parlamentswahlen im November klar abgewählt. Die neue konservative Regierung verordnete den Spaniern aber ein noch rigoroseres Sparprogramm. (APA, 13.5.2012)