Neues Panoramabild des Cygnus-X-Nebels.

Foto: ESA/PACS/SPIRE/Martin Hennemann & Frédérique Motte, Laboratoire AIM Paris-Saclay, CEA/Irfu – CNRS/INSU – Univ. Paris Diderot, France

Noordwijk - Mit dem Weltraumteleskop "Herschel" haben Astronomen tief in eine 4.500 Lichtjahre entfernte Geburtsstätte künftiger Riesensterne geschaut. Der Gas- und Staubnebel Cygnus-X im Sternbild Schwan ist eine der besonders aktiven Sternfabriken unserer Milchstraße, wie die europäische Weltraumagentur ESA im niederländischen Noordwijk mitteilte.

Im Inneren der Sternfabrik erspähte "Herschel" frisch geformte Riesensterne, die sich als helle, weiße Punkte in dem turbulenten Gemisch zeigen. Dichte Gas- und Staubknoten markieren Orte, an denen sich bald die nächsten Sonnen zusammenballen werden. Und in Rot schimmern die noch kühlen "Saatkörner" künftiger Generationen von Sternen: Globulen genannte Ballungen innerhalb der Molekülwolken verdichten sich zu Protosternen, die bei Einsetzen der Wasserstofffusion schließlich zu Sternen zünden.

Die "Herschel"-Aufnahme zeigt die Sternfabrik in Falschfarben, denn das europäische Weltraumteleskop späht im Bereich des unsichtbaren Infrarotlichts ins All. So kann es in Gas- und Staubwolken hineinblicken und Objekte entdecken, die im Bereich des sichtbaren Lichts verborgen bleiben. Passend zum Sternbild, in dem sich der Nebel befindet, erinnert ein prägnantes Gas- und Staubband (auf der linken Seite des Bildes) an einen langen Schwanenhals. (APA/red, derStandard.at, 10.5.2012)