Brand beim Prater: Baustellengelände der WU, Aufnahme um 17 Uhr.

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Wien – Ein Brand in der Südportalstraße am Baustellengelände der neuen Wiener Wirtschaftsuniversität (WU) hat am Donnerstagnachmittag zu einem Großeinsatz von Feuerwehr und Rettung geführt. Die Einsatzkräfte wurden um 16.47 Uhr zum Ort des Geschehens gerufen, knapp eine Stunde später war der Brand gelöscht. Die Feuerwehr stand mit 70 Mann im Dienst, auch die Wiener Rettung war an Ort und Stelle. Hohe Rauchsäulen waren weit über die Stadt zu sehen. Ein Bauarbeiter erlitt eine Rauchgasvergiftung und wurde ins Krankenhaus gebracht.

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Feuer im fünften und sechsten Obergeschoß

Die Flammen sind vermutlich bei Flämmarbeiten im Dachbereich der Baustelle ausgebrochen. Nach Auskunft der Feuerwehr dürfte Dämmmaterial zu der massiven Rauchentwicklung geführt haben – die riesige Rauchsäule war bis außerhalb der Stadt zu sehen. Rund 100 Arbeiter waren zum Zeitpunkt des Brandes am Departmentgebäude W2 beschäftigt. Laut Feuerwehr wurden das fünfte und sechste Obergeschoß vom Feuer erfasst. Rund um den Einsatzort wurden die Straßen großräumig für den Verkehr gesperrt. Das Feuer konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden, der Katastrophenzug der Wiener Rettung rückte dennoch vorsorglich aus.

Laut Ernst Eichinger, Sprecher der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), wird der betreffende Bauteil gesperrt. Der Schaden müsse begutachtet werden. Insgesamt verzögere sich die Errichtung der neuen WU dadurch aber nicht, betonte er.

"Ich bin so erschrocken. Es gab eine riesige schwarze Wolke. Es war keine Explosion zu hören. Die neue Wirtschaftsuniversität ist derzeit schon ein Rohbau. Es sieht so aus, als wäre unmittelbar daneben etwas in Brand geraten. Dort ist auch ein Lager. Flammen haben keine gelodert", schilderte die Anrainerin Elfriede W. Donnerstagnachmittag gegenüber der APA die Szenerie bei Ausbruch des Brandes. Die Rauchwolken seien aber bald kleiner geworden.

Die Wirtschaftsuniversität hat sich 2007 für einen Neubau in der Leopoldstadt zwischen Prater und Messegelände entschieden, das 1982 eröffnete Hauptgebäude der WU in Wien-Alsergrund ist seit Jahren ein Sanierungsfall. Im Oktober 2009 erfolgte der Spatenstich, der neue WU-Campus erstreckt sich über rund 100.000 Quadratmeter. Ab dem Wintersemester 2013 sollen dort sechs Gebäudekomplexe, geplant von internationalen Architekten wie Zaha Hadid und Peter Cook, Platz für 27.000 Studenten bieten. Laut WU ist es das größte universitäre Bauprojekt in Europa, die Gesamtkosten betragen 490 Millionen Euro zuzüglich 46 Millionen Euro Einrichtungskosten. (APA/red, 10.5.2012)