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Twitter setzt sich für seine NutzerInnen ein.

Wenn es um Nutzerdaten geht, scheint Twitter seinen Mitgliedern den Rücken frei zu halten, wie ein aktueller Fall in den USA zeigt. Ein US-Gericht hatte von dem Mikroblog die Herausgabe der Konto- und Kommunikationsdaten eines Users gefordert. 

Keine Auslieferung der Informationen

Kurz nachdem das Unternehmen bekannt gab, die Daten nicht herauszugeben, wurden 35.000 Passwörter von Twitter-Konten auf einer Pastebin-Seite veröffentlicht - der WebStandard berichtete. Malcolm Harris, der unter @destructuremal twittert, hatte selbst die Auslieferung seiner Daten vor Gericht verhindern wollen - ohne Twitters Unterstützung vergeblich. Ein New Yorker Staatsanwalt hatte die Informationen verlangt, da Harris' Tweets in Zusammenhang mit den "Occupy Wall Street"-Protesten stünden. 

Wem gehören Tweets?

Ein Richter hatte vor Gericht erklärt, dass Harris seine eigenen Tweets besitze. Mit Hinweis auf die Nutzungsbedingungen argumentierte Twitter, den NutzerInnen die Rechte über ihre veröffentlichten Inhalte zu überlassen. Es sei also nicht Twitter, der die geposteten Tweets herausgeben könne.

Lob für Twitter

Die American Civil Liberties Union (ACLU) lobte indes die Vorgehensweise des Mikroblog-Unternehmens: "Das ist eine große Sache. Behörden werden bei ihren Versuchen Informationen darüber zu erhalten, was Personen im Internet tun, immer aggressiver", heißt es in einem ACLU-Blogeintrag. Wenn einzelne Personen ihre Rechte nicht verteidigen könnten, bleibe die Hoffnung, Internetfirmen würden das für sie tun. 

Prüfung

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass von den 55.000 vermeintlich gehackten Konten etwa 20.000 Spam-Konten zuzuordnen sind. Nun muss geklärt werden, ob die veröffentlichten Passwörter in Verbindung mit Malcolm Harris stehen. Laut einer Twitter-Sprecherin bemühe man sich um eine Aufklärung der "Leaks", da in der Vergangenheit mehrere Konten gehackt worden waren. (red, derStandard.at, 9.5.2012)