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In Libyen erreichte die Produktion rasch wieder 85 Prozent des Vorkrisen-Niveaus.

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Wien - Der Ölkonzern OMV hat im ersten Quartal 2012 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn kräftig zugelegt. Mit einem Erlöszuwachs um 28 Prozent auf 10,368 Milliarden Euro wurde in den ersten drei Monaten dieses Jahres ein Betriebserfolg (EBIT) von 912 Millionen Euro (+12 Prozent) erzielt. 45 Prozent oder 413 Millionen Euro des Konzern-EBIT wurden von der Rumänien-Tochter Petrom erwirtschaftet, deutlich mehr als im Vorjahr. Der den Aktionären zuzurechnende Periodenüberschuss stieg um 22 Prozent auf 452 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,39 Euro.

Libyen liefert wieder

"In Libyen erreichte die Produktion rasch wieder ca. 85 Prozent des Vorkrisen-Niveaus, diese Mengen trugen positiv zum operativen Ergebnis in Q1/12 bei", sagte OMV-Chef Gerhard Roiss laut Aussendung. "Höhere Ölpreise und der sehr kalte mitteleuropäische Winter haben die Ergebnisse der Geschäftsbereiche E&P sowie G&P unterstützt. Im Geschäftsbereich R&M waren sowohl die Raffinerie- als auch die Marketingmargen unter Druck, wobei erwartet wird, dass diese Situation für den Rest des Jahrs anhält." 

Investitionen in CEE

Das Investitionsvolumen der OMV betrug in den ersten drei Monaten dieses Jahres 353 Millionen Euro. 212 Millionen Euro wurden heuer vor allem in die Entwicklung von Feldern in Rumänien und Österreich investiert. 52 Millionen Euro flossen in die Kraftwerksprojekte in Brazi (Rumänien) und in Samsun (Türkei). Im Bereich Raffinerien & Marketing wurden 83 Millionen Euro investiert. Das Geld wurde vor allem für die Modernisierung der Raffinerie Petrobrazi in Rumänien sowie für Tankstellen und Terminals verwendet.

31 Prozent Steuerquote

Das CCS EBIT (vor Sondereffekten) verbesserte sich von 732 auf 800 Millionen Euro. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit erhöhte sich um fast die Hälfte auf 1,290 Milliarden Euro. Der Mitarbeiterstand wurde weiter verringert, er beträgt jetzt rund 29.300 (minus sechs Prozent).

Die laufenden Ertragsteuern des OMV-Konzerns betrugen 331 Millionen Euro. Ein Ertrag aus latenten Steuern von 56 Millionen Euro wurde ergebniswirksam in Q1/12 gebucht. Die effektive Steuerquote des Konzerns lag bei 31 Prozent und damit etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2012 geht die OMV von einem durchschnittlichen Brent-Rohölpreis über 100 Dollar (76,8 Euro) pro Barrel aus. Gleichzeitig sollten sich die Raffinerie-Margen gegenüber dem ersten Quartal erholen, so die Erwartung.

Öl- und Gasproduktion als Cashcow

Den Großteil ihres Gewinns erwirtschaftet die OMV im Geschäftsbereich Exploration und Produktion (E&P). Die Produktionsmengen waren zwar trotz des Wiederanstiegs der Produktion in Libyen geringer als im ersten Quartal 2011, wegen des hohen Ölpreises fiel der Betriebserfolg (EBIT) im Bereich E&P aber mit 766 Millionen Euro um 13 Prozent höher aus. Zum Vergleich: Der Bereich Gas und Power (G&P) steuerte 99 Millionen Euro (+35 Prozent) zum Konzern-EBIT bei, 84 Millionen Euro (-14 Prozent) stammten von Raffinerien und Marketing (R&M).

Der Brent-Preis in US-Dollar lag um 12 Prozent über dem Niveau des ersten Quartals 2011, während sich der durchschnittlich realisierte Rohölpreis des Konzerns um 11 Prozent auf 104,87 Dollar/bbl erhöhte. Der durchschnittlich im Konzern erzielte Gaspreis in Euro war um zwei Prozent höher als vor einem Jahr. (APA, 9.5.2012)