Salzburg - Wohnen in der Stadt Salzburg ist teuer: 4350 Euro kostet der Quadratmeter einer Eigentumswohnung im Durchschnitt. Die Mietpreise stehen dem um nichts nach: Durchschnittlich 9,40 Euro muss man in der Landeshauptstadt monatlich für den Quadratmeter hinlegen.

Dass Salzburg - gemeinsam mit Innsbruck - das teuerste Pflaster Österreichs ist, liege nicht nur an den hohen Grundstückskosten, auch das Bauen sei teuer, monieren die Gemeinnützigen Wohnbauträger. Die fünf Firmen verlangen jetzt vom Land eine Senkung der Wohnbaustandards.

Weniger Pkw-Stellplätze

So sollen beispielsweise die bautechnischen Ansprüche reduziert werden. Darunter fällt etwa die Angleichung des Schallschutzes auf die Österreich-Norm. Auch die Zahl der erforderlichen Pkw-Stellplätze pro Wohnung soll gesenkt werden. In Salzburg ist das Gemeindesache; in Hallein werden pro Wohneinheit 2,3 Stellplätze vorgeschrieben, in der Stadt nur 1,2 pro Wohnung.

Ein weiterer Punkt betrifft den Wärmeschutzstandard. Dieser soll auf "ein normales Maß" zurückgestutzt werden, meinen die Bauträger. In Summe könnten - inklusive neuer Wirtschaftlichkeitsrechnung in der Planung, die teure Architektenwünsche verhindern soll - etwa zehn Prozent der Baukosten eingespart und entsprechend mehr geförderte Wohnungen gebaut werden.

Hoffen auf den Markt

Alles Forderungen, die Wohnbaulandesrat Walter Blachfellner (SPÖ) unterstützt. Nur beim Wunsch der Baugesellschaften, weniger rollstuhlgerechte Wohnungen bauen zu müssen, kann Blachfellner nicht mit. Alte Menschen im Seniorenheim wären noch teurer, sagt er. Und in Sachen Energieeffizienz wäre das Land nicht zuständig, sondern das sei in einer Vereinbarung mit dem Bund festgeschrieben, an der wiederum die Ausschüttung der Wohnbauförderung hänge.

Von einer Senkung der Standards und von geringeren Baukosten würden freilich auch die privaten Bauträger profitieren. Dass diese die Einsparungen an die Kunden weitergeben und nicht einfach nur die Marge erhöhen, kann Blachfellner naturgemäß nicht garantieren. Die Gemeinnützigen hoffen hier auf den Markt als Korrektiv. (Thomas Neuhold, DER STANDARD, 9.5.2012)