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NATO-Luftangriff in Kuz Kunar, Provinz Nangarhar(Archivbild)

Foto: ap/Rahmat Gul

Kabu - Die NATO-geführte ISAF-Truppe in Afghanistan hat am Dienstag die Verantwortung für den Tod einer sechsköpfigen Familie in der südlichen Provinz Helmand übernommen. "Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen können wir den Vorfall bestätigen und werden uns in den kommenden Tagen offiziell bei den Angehörigen entschuldigen", sagte ein ISAF-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Vorfälle, bei denen Zivilisten durch das Handeln der ISAF getötet würden, seien besonders bedauerlich.

Nach Angaben des Gouverneurs von Helmand wurde die Familie am Freitag versehentlich bei einem Luftangriff getötet, nachdem ISAF-Stützpunkte im Bezirk Sangin von Aufständischen angegriffen worden waren. Unter den Toten seien zwei Buben, drei Mädchen und eine Frau. Dem Gouverneur zufolge versprach die ISAF, den Angehörigen der Toten zu helfen.

Der afghanische Präsident Hamid Karzai hatte Washington zuvor damit gedroht, das zwischen den beiden Staaten geschlossene Abkommen über eine langfristige strategische Partnerschaft aufzukündigen. Dies werde dann der Fall sein, wenn die NATO-Militärallianz nicht mehr Anstrengungen unternehme, um die Tötung von Zivilisten zu vermeiden. In den vergangenen Tagen waren in vier Provinzen Dutzende Zivilisten bei NATO-Angriffen getötet worden. ISAF-Kommandant John Allen erklärte, er wolle persönliche Verantwortung für die Vorfälle übernehmen. l (APA)