Im Vorfeld der Telekom-Austria-Hauptversammlung am 23. Mai ist ein Tauziehen um die Stimmrechte jener 886.000 TA-Aktien - 0,2 Prozent aller Anteile - entstanden, die im Rahmen eines Mitarbeiter-Beteiligungsprogramms an TA-Angestellte ausgegeben wurden. Das berichtete "Der Standard" am Dienstag. Dass diese Stimmen in der HV eine Rolle spielen könnten, hält Betriebsratschef Walter Hotz für unwahrscheinlich. Es gehe aber z.B. nicht an, dass der Betriebsrat zwar gegen eine Dividendenausschüttung sei, mit den Stimmen der Mitarbeiteraktien aber die Ausschüttung befürwortet werde, erklärte Hotz im Gespräch mit der APA.

"Trust Board"

Derzeit sind die Mitarbeiter-Aktien in einem "Trust Board" gepoolt, der paritätisch mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern besetzt ist. Die Stimmrechte seien von einem beauftragten Notar bisher immer im Sinne der Unternehmensführung ausgeübt worden, erklärte Hotz. Derzeit verhandle er über das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm für 2012, und dabei wolle er auch erreichen, dass in dem Trust Board künftig die Belegschaftsvertreter über ein "Dirimierungsrecht" das Sagen haben, um über die Verwendung der mit den Mitarbeiteraktien verbundenen Stimmrechte entscheiden zu können.

Übertragung bislang verweigert

Bisher hat Hotz die Übertragung des Stimmrechts an den Notar verweigert. Ihm gehe es darum, dass die TA im Bundesbesitz bleibt und der Staat seine Anteile nicht verkauft, sagte Hotz. Sollte er bis Mittwoch nicht nachgeben, würden die 0,2 Prozent Stimmrechte bei der Hauptversammlung ruhen - und es ist nicht auszuschließen, dass genau diese Stimmen den Ausschlag geben könnten, etwa bei der Abstimmung über die geplante Aufstockung des Aufsichtsrates von acht auf zehn Mitglieder, heißt es im "Standard". Die beiden zusätzlichen Mandate sollen der Investor Ronny Pecik und sein Partner Naguib Sawiris besetzen. (APA, 8.5.2012)