Wien - Die Analysten der Erste Group und der Raiffeisen Centrobank (RCB) erwarten für die am Donnerstag anstehenden Zahlen von Lenzing einen deutlichen Einbruch des operativen Ergebnisses. Vor allem die geringen Preise für Textilfasern dürften im ersten Quartal auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und den Nettogewinn belastet haben. Der Umsatz des Faserherstellers wird dank eines höheren Absatzvolumens aber als stabil gesehen.

Die Faserpreise hatten im Jänner ihren Tiefpunkt mit 1,60 Euro je Kilo erreicht, schreiben die Experten der RCB. Derzeit liege man mit zwei Euro pro Kilo noch immer unter dem Niveau des Vergleichszeitraums im Vorjahr. Die RCB-Analysten gehen aber im Verlauf des Jahres von einer weiteren Preiserholung aus, wodurch die restlichen Quartale deutlich besser ausfallen sollten, zumal schon im ersten Quartal eine erhöhte Produktionskapazität die Absätze ankurbelte.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll sich im ersten Quartal im Durchschnitt der Schätzungen von Erste und RCB um 19,8 Prozent auf 92,9 Mio. Euro einschränken. Der Rückgang beim Ebit fällt mit durchschnittlich erwarteten 28,6 Prozent auf 64,8 Mio. Euro sogar noch etwas stärker aus.

Auch die Konsensschätzung für den Nettogewinn liegt mit einem Minus von 28,2 Prozent auf 45,0 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau. Die Umsätze dürften laut Konsensus-Prognose mit einem Rückgang von 1,3 Prozent auf 525 Mio. Euro annähernd stabil bleiben.

Beide Institute geben eine Kaufempfehlung für die Titel des oberösterreichischen Faserspezialisten ab. Das aktuelle Kursziel der RCB liegt bei 95,0 Euro, die Erste Group ist mit 112,1 Euro sogar noch etwas optimistischer. (APA, 8.5.2012)