Die Deutsche Telekom holt für ihren Milliarden-teuren Netzausbau in den USA zwei europäische Zulieferer an Bord. Die beiden Netzwerkausrüster Ericsson und Nokia Siemens Networks seien beauftragt worden, Komponenten für die Aufrüstung des Funknetzes zu liefern, teilte die Telekom-Mobilfunktochter T-Mobile USA in der Nacht zum Dienstag mit.

Die beiden Unternehmen sollten alle 37.000 Mobilfunk-Sendestationen von T-Mobile in den Vereinigten Staaten ausbauen. Angaben zur Höhe des Ordervolumens machte der viertgrößte Mobilfunker in den USA nicht.

Investitionsoffensive

Der Auftrag ist Teil einer im Februar angekündigten Investitionsoffensive in dem Land. Nachdem der Verkauf von T-Mobile USA an den Rivalen AT&T Ende vergangenen Jahres platzte, müssen die Bonner ihre Tochter selbst wieder flott machen. Zuletzt liefen die Kunden scharenweise zur Konkurrenz über. Deshalb steckt die Telekom rund 1,4 Mrd. Dollar (1,074 Mrd. Euro) zusätzlich über zwei Jahre in den Ausbau des Mobilfunknetzes, das damit teilweise auf den Datenturbo-Standard LTE aufgerüstet wird - nächstes Jahr soll das neue LTE-Netz dann in Betrieb gehen. Das Gesamtvolumen der Investitionen in Amerika steigt damit auf vier Mrd. Dollar in den kommenden Jahren.

Käufer für Mobilfunkmasten gesucht

Um einen Teil der Investitionen wieder hereinzubekommen, sucht T-Mobile USA derzeit noch nach einem Käufer für seine Mobilfunkmasten. Die Anlagen sollen dann zurückgemietet werden. Auch wenn es einige Interessenten gebe, dürfte der Prozess noch Monate dauern, sagte T-Mobile-Technologiechef Neville Ray zu Reuters. Analysten schätzen, dass T-Mobile mit dem Deal zwei bis drei Mrd. Dollar einnehmen könnte. (APA/Reuters, 8.5.2012)