Für schwerhörige Menschen könnte das
Telefonieren bald leichter werden: Ein Forscher des Royal Institute
of Technology (KTH) in Stockholm hat ein Computermodell entwickelt,
das natürliche Sprache auf einem Bildschirm in Lippen- und
Zungenbewegungen übersetzt. Dabei wird dem Schwerhörigen ein
computeranimiertes Gesicht gezeigt, wie der Schwedische
Wissenschaftsrat mitteilte.
Abmessen
Der KTH-Forscher Jonas Beskow hatte die Gesichter von sprechenden
Menschen gefilmt und die Zungenbewegung mit Elektroden gemessen. Die
daraus gewonnenen Daten seien dann in dem Computermodell
berücksichtigt worden, hieß es. Man habe erreichen wollen, dass das
computeranimierte Gesicht auf dem Bildschirm die Lippen- und
Zungenbewegung beim Sprechen so natürlich wie möglich wiedergebe.
Tests
Versuchspersonen sei ein Text vorgespielt worden, bei dem jedes
dritte Wort unverständlich gewesen sei. Mit Hilfe des
computeranimierten Gesichts hätten die Probanden aber zusätzlich
Lippen lesen können, so dass die Verständlichkeit des Textes auf 61
Prozent gestiegen sei. In einem Vergleichsversuch sei der Text von
einer Person vorgetragen worden - die Verständlichkeit der
entsprechenden Videoaufzeichnung habe bei 66 Prozent gelegen.
(APA)