Nach Verhören durch US-Vermittler gab Tikriti an, dass sich die drei in Syrien aufgehalten hätten
Redaktion
,
Washington - Der frühere irakische Staatschef Saddam
Hussein ist nach Aussagen seines kürzlich verhafteten Privatsekretärs
noch am Leben und hält sich im Irak versteckt. Nach Informationen der
"New York Times" sagte der enge
Saddam-Hussein-Vertraute Abid Hamid Mahmud el Tikriti in Verhören
durch US-Ermittler, dass sich auch die Präsidentensöhne Kusai und
Udai noch im Irak aufhielten.
Gemeinsam versteckt
In den ersten Wochen nach Kriegsende hatte sich Tikriti nach
eigenen Angaben gemeinsam mit Saddam Hussein versteckt gehalten,
bevor er sich mit dessen Söhnen nach Syrien absetzte. Nach der
Ausweisung durch die syrischen Behörden seien die Männer in den Irak
zurückgekehrt.
Die Aussagen des Mitte der Woche festgenommenen Privatsekretärs
seien zwar noch nicht auf ihre Glaubwürdigkeit überprüft worden,
berichtete die Zeitung. Die USA wiesen den Informationen jedoch
erhebliche Bedeutung zu und hätten die geheimen Militäraktionen zur
Suche nach den drei Männern massiv ausgeweitet, hieß es unter
Berufung auf Vertreter des US-Verteidigungsministeriums.
"Karo-Ass"
Tikriti stand auf der US-Liste der 55 meistgesuchten Iraker an
vierter Stelle, gleich hinter Saddam Hussein und seinen Söhnen Udai
und Kusai. In dem vom Pentagon zur Fahndungsliste veröffentlichten
"Kartenspiel" ist er das "Karo-Ass". Beobachter halten ihn für einen
der wenigen, wenn nicht den einzigen Vertrauten Saddam Husseins, der
immer über dessen Aufenthaltsort informiert war. Von dem gestürzten
Machthaber fehlt seit dem Fall Bagdads am 9. April jede Spur. Nach
Kriegsende hatten die USA Syrien vorgeworfen, Parteigänger des
gestürzten Präsidenten aufgenommen zu haben. (APA/AFP)
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