Zuerst die schlechte Nachricht.

Weil die Nachfrage in Japan so groß ist, wird's nix mit August als Einführungstermin. Der heimische Importeur kann die ersten RX-8 nicht vor November ausliefern. Dann die gute. Schlicht: RX-8. Mazda hat hier nämlich einen extravaganten Sportwagen kreiert, der durch die Summe seiner Eigenschaften besticht.

foto: werk

Die internationale Pressepräsentation

läuft dieser Tage in und um Rimini ab, Fellini-belastet also (in "Amarcord" erinnert sich der Starregisseur an seine Jugendzeit in Rimini; statt des Verzweiflungsschreis "Ich will eine Frau!" wünscht Mazda sich aber wohl die Assoziation "Ich will einen RX-8!") und auch historisch, weil südlich des Rinnsals Rubicon.

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"Wir haben den Rubicon überschritten",

formuliert denn auch Mazda-Austria-Sprecher Rainer Isola exklusiv für den STANDARD. Denn mit diesem Auto "stoßen wir in neue Dimensionen vor", so die Transkription der komplexen metakommunikativen Botschaft.

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Die ersten Fahreindrücke

scheinen die Aussage, auf ein verträglich werbefreies Niveau runtergebrochen, zu bestätigen. Angemessen sportlich-straffes Fahrwerk, steife Karosserie, turbinenartig werkender Wankelmotor (231 PS, Verbrauch laut Werk 11,4 l/ 100 km), knackige 6-GangSchaltung mit vielleicht einer Spur zu langen Schaltwegen und erfreulich direkter, elektrisch unterstützter Lenkung: Was haben wir das Kurvenreich im bergigen Hinterland von Rimini genossen.

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Zum originellen Gesamtpaket

zählen auch gegenläufig öffnende Türen, die die B-Säule überflüssig machen. Die hinteren sind aber nur zu öffnen, wenn die vorderen schon auf sind.

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Die Platzverhältnisse

hinten sind für Erwachsene trotz aller Beteuerungen nicht anders als beengt zu bezeichnen, vorn sitzt man aber wie angegossen.

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Nicht ganz perfekt passt die Ergonomie:

Die Schaltung dürfte ein paar Zentimeter weiter vorn platziert sein, und kaum fällt die Hand vom Schalthebel auf den Mitteltunnel, schon ist das Navisystem verstellt. Dessen Bedieneinheit ist nämlich genau dort. Und warum ist das Lenkrad nur höhenverstellbar?

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Stichwort Design:

markant, eigenständig. Letzteres war nicht immer so, ewig kopierten die Japaner bei Europäern und Amis, was das Zeug hielt. Beim RX-8 sind allenfalls ganz entfernte Ähnlichkeiten zu einem Honda S 2000 (Schnauze) oder Smart Roadster (Heck) zu orten, das war's dann auch schon. Hier kommt also ein echtes Original.

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Zu uns gelangt der RX-8 im November.

Bald, 2004, folgt eine 192-PS-Version, bereits exklusiv vom STANDARD getestet. Wie das so ist, wenn man von einem stärkeren in ein schwächeres Auto steigt, fällt erst Mangel auf. Speziell im Drehzahlkeller lässt die Spritzigkeit Wünsche offen, die der 231-PS-Bruder souverän erfüllt, die 5-Gang-Schaltung ist um ein Sechstel spaßärmer als die 6-gängige dort.

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Unterm Strich

gilt aber auch hier, wie insgesamt: ein feines Sportgerät. Mazda wird kaum mit dem Liefern nachkommen. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 20.6.2003)

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