Irak
Rumsfeld spielt Widerstand im Irak herunter
"Kleine Elemente" von zehn bis 20 Personen für Angriffe auf US-Soldaten verantwortlich - Vergleich mit Kriminalität in Großstädten
Washington - US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld
sieht hinter den jüngsten Angriffen auf US-Truppen im Irak
versprengte Reste des gestürzten Regimes, aber nicht einen größer
organisierten Widerstand. Rumsfeld sprach am Mittwoch in Washington
von "kleinen Elementen" von zehn bis 20 Personen, die für Angriffe
auf amerikanische Soldaten verantwortlich zu machen seien. Seit dem
erklärten Ende der größeren Kampfhandlungen am 1. Mai sind bei
Unfällen und Feuergefechten 50 US-Soldaten getötet worden. Im
Irak-Krieg selbst kamen 138 US-Soldaten bei Unfällen und Gefechten
ums Leben. Rumsfeld verglich diese Zahlen mit denen von Opfern täglicher
Gewalt in amerikanischen Großstädten: "Wenn Washington die Größe
Bagdads hätte, würden wir ungefähr 215 Morde im Monat haben. In einer
großen Stadt wird es immer Gewalt geben." Er räumte aber ein, dass
die Feuerüberfälle auf US-Soldaten im Irak gezielte Angriffe und
keine "gewöhnlichen Verbrechen oder etwas in der Art" seien. Sein
Stellvertreter Paul Wolfowitz sagte im Verteidigungsausschuss des
Repräsentantenhauses, man befinde sich noch in einer Phase, in der
beträchtliche Kampfkraft benötigt werde, um "diese Reste des alten
Regimes" anzugreifen. (APA/AP)