Mexiko-Stadt - Der wegen Vergewaltigung verurteilte Urenkel des US-Kosmetikunternehmers Max Factor ist nach seiner Festnahme in Mexiko in die USA ausgewiesen worden. Andrew Luster wurde am Donnerstag mit einem Linienflugzeug nach Los Angeles gebracht, wie die mexikanische Einwanderungsbehörde mitteilte. Der 39-jährige Millionenerbe war im Jänner während des gegen ihn laufenden Prozesses geflohen. Er wurde im Februar in Abwesenheit zu 124 Jahren Haft verurteilt.

Das kalifornische Gericht hatte ihn für schuldig befunden, drei junge Frauen mit Drogen betäubt und missbraucht zu haben. Von den mexikanischen Behörden wurde er jedoch lediglich wegen Einreise unter falschem Namen des Landes verwiesen.

Kopfgeldjäger

Luster war am Mittwoch nach Polizeiangaben im Badeort Puerto Vallarta festgenommen worden. Auch drei Kopfgeldjäger aus den USA, die auf ihn angesetzt waren und ihn aufgespürt hatten, wurden festgenommen und müssen in Mexiko mit einem Verfahren wegen versuchter Entführung rechnen.

Nach Angaben einer Zeugin hatte Luster seinen Opfern eine durchsichtige, geruchsneutrale Substanz in ihr Getränk geschüttet, durch das Menschen jegliche Hemmungen und schließlich ihr Bewusstsein verlieren. Das Gift - in den USA auch als "Vergewaltiger-Droge" bekannt - wurde neben Videobändern, die ihn beim Sex mit offensichtlich bewusstlosen Frauen zeigten, in Lusters Wohnung gefunden. Außerdem entdeckten die Ermittler Kokain und 13 illegale Waffen. (APA)