Wien - Alle längeren Gegenverkehrstunnels in Österreich wurden jetzt mit den höchst möglichen Sicherheitsstandards ausgerüstet. Das teilte die Tunnelkommission bei einer Pressekonferenz anlässlich ihrer Sitzung mit. "Die Nachrüstung von diesen 15 ist nun fertig. In diesem Jahr werden noch 17 saniert", sagte der Vorsitzende der Tunnelkommission, Hermann Knoflacher.

Verbesserungen

Dabei wurden unter anderem die Beleuchtung verbessert, die Bodenmarkierung und die Verkehrsschilder sichtbarer gemacht, die Fluchtwege ausgebaut, in der Fahrspur so genannte Rumpelstreifen installiert und die Lüftung nachgerüstet. Damit sei Österreich, wenn die EU-Richtlinie bezüglich der Tunnels im kommenden Jahr voraussichtlich in Kraft trete, gut gerüstet, sagte Knoflacher.

"Übergangsarbeiten werden dann hier zu Lande kleiner sein, als etwa in Italien oder Spanien." Österreich habe 18 Monate Zeit, die EU-Richtlinie in nationales Gesetz umzusetzen, erklärte Tunnelinspektor Rudolf Hörhan.

Videowall

Die Richtlinie werde in Zukunft nicht nur eine einheitliche Regelung für die Organisation für Tunnels in Europa sein, sondern auch als eine Bestimmungen für den Bau und die Planung gelten. In Sachen Organisation werde etwa für jeden Tunnel ein Verantwortlicher namentlich genannt, der die Durchfahrt nach außen hin vertrete, sagte Hörhan.

Um die Lenker auf die Sicherheitsmaßnahmen und -einrichtungen aufmerksam zu machen, werde in den verkehrsreichen Sommermonaten vor dem Tauerntunnel von der Asfinag eine Videowall installiert. "Damit können wir die Zeit der Blockabfertigung nutzen", sagte ÖAMTC-Verkehrsexperte Willy Matzke.

Ein Thema für die Fahrschulprüfung

Auch in Sachen Ausbildung plädierte Koflacher darauf, auf die Tunnels mehr Augenmerk zu legen. Die Fahrschüler sollen bei ihrer theoretischen Prüfung zumindest fünf Prozent der Fragen zu diesem Thema bekommen. "Wir haben kommende Woche Gespräche mit den Fahrschulen", sagte der Verkehrsexperte. Die Schüler sollten im Zuge dessen auch diese Gefahrenquelle im Kopf haben. (APA)