New York - Nach dem Putsch in Guinea-Bissau hat der Außenminister der entmachteten Regierung, Mamadú Jaló Pires, um die Entsendung einer multinationalen Truppe in sein Land gebeten. Daran sollten Vereinte Nationen, Afrikanische Union und die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS beteiligt sein, sagte Jaló am Montag vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York. "Unser wichtigstes Ziel muss es sein, die Putschisten zu vertreiben und die rechtmäßige Regierung wieder einzusetzen. Sonst ermuntern wird potenzielle Putschisten in ganz Afrika."

Jaló war während des Putsches am 12. April im Ausland und entging so der Verhaftung. Nach seinen Worten plündern die Putschisten das Volk und die Staatskasse aus. "Es gibt ständig Gewalttaten. Die gewählten Vertreter müssen sich versteckt halten, und friedliche Demonstrationen werden sofort niedergeschlagen." Die Mehrheit des Volkes sei aber gegen die Putschisten. "Lassen Sie sie nicht im Stich!"

Auch der UNO-Sondergesandte Joseph Mutaboba sprach von täglichen Menschenrechtsverletzungen in der vormaligen portugiesischen Kolonie. Es gebe willkürliche Verhaftungen und die Meinungsfreiheit existiere nicht mehr. Mutaboba begrüßte, dass nach ECOWAS auch die Europäische Union Sanktionen gegen die Führer des Umsturzes verhängt hat. Die EU verurteilte den Militärputsch von Mitte April und verlangte die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung. (APA, 8.5.2012)