Wien - Die Analysten der Erste Group und der Raiffeisen Centrobank (RCB) erwarten für die am kommenden Mittwoch anstehenden Erstquartalszahlen des heimischen Ölkonzerns OMV einen Anstieg bei Umsatz und Gewinn, allerdings einen moderaten Rückgang beim um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnis ("clean CCS Ebit"). Profittreiber waren nach Ansicht der Wertpapierexperten vor allem das Gas & Power-Segment (G&P), der höhere Ölpreis und die wieder aufgenommene Produktion in Libyen und Jemen.

Ein höheres Volumen im Gashandel dürfte insbesondere im G&P-Segment für stärkere Umsätze gesorgt haben. Allerdings dürfte es im Geschäftsfeld Raffinerie & Marketing (R&M) eher schwache Zuwächse geben, wobei hier die nachgelassene Nachfrage nach Motortreibstoffen kräftigen Ölpreissteigerungen entgegenwirkte. Im Durchschnitt sehen die Analysten im Jahresvergleich einen Anstieg des Gruppenumsatzes von über zehn Prozent auf 10,358 Mrd. Euro.

Etwas rückläufig dürfte hingegen das operative Ergebnis ausfallen. Hier wird beim bereinigten Ebit ein leichter Rückgang von zwei Prozent erwartet. Laut Erste-Analyst Oleg Galbur belasteten höhere Explorationsausgaben, die sich laut OMV-Informationen auf 130 Mio. Euro belaufen und vor allem auf Abschreibungen von erfolglosen Projekten in Norwegen und Großbritannien zurückzuführen seien.

Unterm Strich wird mit einem kräftigen Anstieg des Nettoergebnisses von über 50 Prozent auf 326,0 Mio. Euro gerechnet. Ausschlaggebend für den deutlich Anstieg sei die wieder aufgenommene Produktion in Libyen und Jemen. Mittlerweile hat die OMV bereits vermeldet, dass die Fördermenge im ersten Quartal 2012 auf 299.000 Fass Öl-Äquivalent (boe) pro Tag gesteigert wurde, nach 289.000 boe/d im vierten Quartal bzw. 304.000 boe/d Anfang 2011. Libyen steuerte heuer zum Jahresauftakt im Schnitt 25.000 boe/d bei. (APA, 7.5.2012)