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Die Liquidität stockt, es droht eine Eiszeit am Interbankenmarkt.

Foto: APA/Marius Becker

London/Frankfurt - Die großen europäischen Kreditinstitute horten einem Zeitungsbericht zufolge immer mehr Geld bei Zentralbanken. Wie das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtet, parkten die zehn größten Banken Ende März fast 1,2 Bill. US-Dollar bei Notenbanken weltweit. Das seien 128 Mrd. Dollar beziehungsweise zwölf Prozent mehr als noch im Dezember und 66 Prozent mehr als Ende 2010.

Die Zeichen deuteten daraufhin, dass die Eiszeit an den Interbankenmärkten wieder anbricht, nachdem die riesigen Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) in den ersten drei Monaten des Jahres für etwas Tauwetter gesorgt hätten.

Die EZB hatte den Banken im Euroraum im Dezember und Februar insgesamt über eine Billion Euro an billigen Krediten für den ungewöhnlich langen Zeitraum von drei Jahren ausgereicht. Ziel war es, die angespannte Lage im Interbankensektor zu entspannen und eine Kreditklemme zu verhindern. Doch stattdessen wandern die Mittel größtenteils in die Vorsichtskasse, wie die "WSJ"-Recherchen zeigen. (APA, 7.5.2012)