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Facebook-Gründer Mark Zuckerberg war bereits 2008 der jüngste Milliardär.

Foto: AP/Sakuma

Mark Zuckerberg, 27-jähriger Harvard-Abbrecher aus New York, ist derzeit wohl einer der am meisten genannten CEO in den Medien. Sein soziales Netzwerk Facebook hat ihn schon 2008 zum jüngsten Milliardär gemacht. Mit "The Social Network" wurde die Gründung seines Unternehmens bereits auf der Kinoleinwand verewigt. Der bevorstehende Börsengang Facebooks dürfte der bislang größte eines IT-Unternehmens werden. "New York Magazine"-Autor Henry Blodget hat Zuckerbergs Weg "zum Milliarden-Burschen" nachgezeichnet.

Mehr als nur ein Glückspilz

Die meisten Menschen sähen Zuckerberg als Glückspilz, der einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen sei und 25 Milliarden US-Dollar im Lotto gewonnen habe (seinem Anteil an Facebook entsprechend.) Bis zu einem gewissen Grad sei das auch zutreffend, aber der junge Amerikaner werde auch stark unterschätzt.

Talentierter Programmierer, schlechter Kommunikator

Facebook sei mit seinen 900 Millionen Usern nur deswegen dort, wo es heute steht, weil Zuckerberg seine gesamte Energie in das Projekt investiert und schnell dazu gelernt habe. Etwa, was einen guten CEO ausmache. Das sei für ihn keinesfalls leicht gewesen. Blodget zeichnet den New Yorker als talentierten Programmierer und Produkt-Designer, der jedoch nicht gut im Umgang mit Menschen sei. Er "... hatte keine Ahnung, wie man Leute einstellt, feuert oder ein Unternehmen leitet."

Zuckerberg kontrolliert Facebook

Diese Fähigkeiten habe er sich jedoch schnell zu Eigen gemacht. Daher sei er heute wie Amazon-CEO Jeff Bezos einer der besten CEOs der Branche, ist der Autor überzeugt. An der Börse sei sein Führungsstil jedoch nicht so gerne gesehen, da er auf kurzzeitige Forderungen von Anteilseignern kaum eingehen werde. Facebooks Geschäftsmodell habe die Produktentwicklung zu ermöglichen, nicht umgekehrt. Mit 57 Prozent Anteil habe er jedoch die Kontrolle über sein Unternehmen, sodass ihm die Börse nichts dreinreden könne.

Gesellschaftlicher Wert

Genau das mache Zuckerberg auch zu einem guten CEO, ist der "New York Magazine"-Autor sicher. Er kümmere sich nicht als erstes um die Befindlichkeiten der Aktionäre. Stattdessen schaffe er mit Facebook einen gesellschaftlichen Wert. Laut Blodget sollten sich daran mehr Unternehmen ein Beispiel nehmen.

Milliarden durch Börsengang

Bei einem anvisierten Preis von bis zu 35 Dollar pro Aktie dürfte Zuckerberg beim Börsengang mehr als 1 Milliarde US-Dollar zusätzlich einkassieren - er will 30 Millionen seiner insgesamt knapp 534 Millionen Aktien verkaufen. Damit sollen Steuern beglichen werden. Die restlichen 504 Millionen Anteilsscheine sollten letztendlich einem Wert von 17,6 Milliarden Dollar entsprechen. Keine schlechte Bilanz für einen 27-jährigen Uni-Abbrecher. (br, derStandard.at, 7.5.2012)