Wien/Innsbruck - Nach dem massiven Wertberichtigungsbedarf von 125 Millionen Euro in Italien und dem daraus resultierenden Bilanzminus von 107 Mio. Euro im Vorjahr legt die landeseigene Hypo Tirol Bank jetzt ihr Hauptaugenmerk auf Konsolidierung, dazu zählt auch der Wertpapierbestand, berichtet die "Tiroler Tageszeitung" (TT, Samstag). Und der bereite angesichts der in der Krise steckenden Eurostaaten großes Kopfzerbrechen: Schließlich habe die Hypo allein in den PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien) Wertpapiere in Höhe von rund 270 Mio. Euro veranlagt, heißt es, in Spanien sollen es rund 180 Mio. sein.

Durch Tilgung und Verkauf sollen diese großteils durch Hypotheken besicherten Wertpapiere, die laut Hypo eine gute Bonität und Werthaltigkeit aufweisen, heuer um mindestens 50 Mio. Euro und damit auch das Risiko für die Bank reduziert werden, so die "TT". Sollte jedoch das spanische Bankensystem krachen, sehe es nicht nur für die Hypo düster aus. Seit 2007 sei der Wertpapierstand in den Euro-Risikostaaten aber schon von 500 Mio. auf rund 270 Mio. Euro verringert worden.

Beinahe halbiert

Insgesamt soll der Wertpapierbestand deutlich zurückgefahren werden. Der lastet nämlich, so der Bericht, nach wie vor wie ein Damoklesschwert auf der Bank. 2008 soll er noch rund fünf Milliarden Euro betragen haben, mittlerweile wurde das Wertpapier-Volumen beinahe halbiert und beträgt derzeit 2,8 Mrd. Euro. Aus Verlustverkaufen sollen in den Bilanzen der vergangenen Jahren rund 50 Mio. Euro abgeschrieben worden sein.

Politisch wird es wieder am 14. Mai interessant. Im Finanzkontrollausschuss des Landtags. Die Altvorstände und die aktuellen Vorstände der Hypo Tirol Bank sollen dabei Rede und Antwort über das Millionen-Debakel in Italien stehen.  (APA, 6.5.2012)