Bild nicht mehr verfügbar.

Die Chancen auf ein Europa League-Ticket stehen für Aufsteiger Admira gut. Ein Drama passiert Dietmar Kühbauers Mannschaft in dieser Saison ihm zufolge nicht mehr.

Foto: APA

Wien - Aufsteiger Admira hat sich im Rennen um die Europacup-Plätze in Pole Position gebracht. Neben dem wahrscheinlichen Rückzug von Vereinspräsident Richard Trenkwalder als Hauptsponsor ist auch die Fußball-Europa-League in der Südstadt ein Thema. Das kann selbst Trainer Dietmar Kühbauer nicht mehr leugnen. Nach einem 3:2 im direkten Duell am Samstag liegen die Südstädter drei Punkte vor der Wiener Austria auf Platz drei.

Am Donnerstag und Sonntag folgen Spiele gegen die weiteren direkten Konkurrenten Sturm und Ried, bevor es zum Abschluss am 17. Mai gegen Titelfavorit Red Bull Salzburg geht. "Wir denken schon an eine Europacup-Teilnahme", gestand Kühbauer. "Vor allem aber konzentrieren wir uns immer auf das nächste Spiel." Von den vergangenen fünf Partien haben die Niederösterreicher vier gewonnen, dazu einmal Remis gespielt.

"Immer noch Aufsteiger"

Sollte die Admira, mit 55 Toren treffsicherstes Team der Liga, ihre ungeschlagene Serie auch in Graz und gegen Ried prolongieren, könnte es in der letzten Runde gegen Salzburg um die Europa League gehen. "Wenn wir es nicht schaffen, dreht sich die Welt aber auch weiter", erinnerte Kühbauer. "Wir sind immer noch der Aufsteiger." Zuletzt hat die Admira 1994 international gespielt, scheiterte damals im UEFA-Cup erst an Juventus Turin (1:3 und 1:2).

Die historische Chance wird vom drohenden Trenkwalder-Rückzug als Hauptsponsor begleitet. Dafür sollen die Niederösterreicher mit Schlüsselspieler Patrik Jezek vor einer Vertragsverlängerung stehen. Nächste Woche gibt es weitere Gespräche mit dem Tschechen, bestätigte Admira-Generalmanager Alexander Friedl. "Es gibt aber noch keine Tendenz", betonte Friedl. Jezek erzielte gegen die Austria sein elftes Saisontor, ist damit Zweiter der Schützenliste.

Vastic fürchtet nicht um seinen Job

"Ich habe keine Angst um meinen Job. Die Vereinsführung steht zu mir", meinte Vastic. Zumindest solange eine Zielerreichung möglich ist. "Solange wir noch die Chance haben, Dritter zu werden, wird Ivica Vastic unser Trainer sein", erklärte Austrias Sport-Vorstand Thomas Parits in der Südstadt. In den vergangenen neun Runden gab es nur zwei Siege, dazu das Cup-Aus in Ried. Am Sonntagvormittag war Parits für keine Stellungnahme erreichbar.

Nur wenn das Ziel Europacup erreicht wird, verlängert sich Vastics Vertrag über das Saisonende hinaus. Die Austria-Fans hatten schon in der Südstadt mit "Vastic raus"-Rufen und Transparenten ihrem Unmut Luft gemacht und nach Spielende auch den Mannschaftsbus eine halbe Stunde lang blockiert.

Sollte es nur zu Platz vier reichen, müssten die Wiener paradoxerweise auf einen Meistertitel ihres Erzrivalen Rapid hoffen. Die Austria wäre dann nur international vertreten, wenn Rapids Titelkonkurrent Salzburg gleichzeitig den Cup gewinnt. Sollten die Salzburger aber das Double holen, ginge der dritte Startplatz in der Europa-League-Qualifikation selbst bei einer Niederlage im Cupfinale an Ried.

Sturm kann es noch schaffen

Meister Sturm fehlen vier Zähler auf die Admira, die Grazer hätten es mit Heimspielen gegen die Niederösterreicher und eine Woche später zum Abschluss gegen die Austria aber noch selbst in der Hand. "Es ist positiv, dass wir noch gegen zwei direkte Konkurrenten um die Europacup-Plätze spielen", erklärte Sturms Interimscoach Thomas Kristl. Eine Leistung wie beim 0:0 in Wr. Neustadt reiche dafür aber nicht aus, warnte Torhüter Christian Gratzei.

Die Rieder kamen beim Fast-Schon-Absteiger Kapfenberg ebenfalls nicht über ein torloses Remis hinaus, haben mit dem Cupfinale gegen Salzburg aber eine zweite Fahrkarte Richtung Europa in der Hinterhand. Sollten die Salzburger Meister werden, sind die Oberösterreicher unabhängig vom Ausgang des Endspiels wie im Vorjahr international vertreten. Dazu stand am Sonntag im Innviertel die 100-Jahr-Feier des Clubs auf dem Programm.

Innsbruck nicht mehr

Endgültig aus dem Rennen um Europa manövrierte sich Wacker Innsbruck mit einer 3:6-Heimblamage gegen Mattersburg. Die Tiroler liegen bereits acht Punkte hinter der Admira. Sechs Tore in einem Heimspiel hatte Innsbruck in seiner gesamten Oberhaus-Geschichte noch nicht erhalten. In der Bundesliga war es das trefferreichste Spiel seit einem 7:2 von Kapfenberg gegen den LASK am 1. November 2009.

Wacker-Trainer Walter Kogler nahm das Ende aller Europacup-Träume relativ gelassen. "Wir wollten nicht auf ein 0:0 spielen, das ist nicht aufgegangen", sagte der Ex-Internationale. Tatsächlich wurde sein offensiv ausgerichtetes Team von den Burgenländern ausgekontert. "Die Höhe des Sieges war überraschend", versicherte Mattersburgs Langzeitcoach Franz Lederer. (APA, 6.5.2012)