Brüssel - Für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo starten noch in diesem Jahr zwei weitere Satelliten ins All. Als Termin wurde der 28. September festgelegt, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Insgesamt gibt es dann vier Satelliten im Orbit, um die Infrastruktur im Weltraum und am Boden auf ihre Funktionsfähigkeit zu prüfen - die ersten beiden sind seit vergangenem Okrober im Orbit. Für das Jahr 2013 sind dann häufigere Starts vorgesehen, die alle vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana erfolgen sollen.

Dienstleistungen ...

Mit dem Galileo-System will Europa von Ende 2014 an die Vormacht des US-amerikanischen GPS ("Global Positioning System") brechen. Dann soll das System mit 18 Satelliten seine ersten Dienste anbieten können - der Vollbetrieb wird aber erst ab 2020 laufen, wenn alle 30 Satelliten im Orbit sind.

Galileo soll weltweit metergenaue Positionsbestimmungen ermöglichen. Autos, Schiffe, Rettungsdienste, aber auch Industrie und Landwirtschaft könnten die Navigation nutzen.

... und Probleme

Immer wieder brachten Verzögerungen im Zeitplan und höhere Kosten Galileo in die Kritik. Der Betrieb war eigentlich schon für 2008 geplant. Die Kosten werden inzwischen auf sieben Milliarden Euro veranschlagt und sind damit doppelt so hoch wie ursprünglich gedacht.

Der Termin 2014 stehe, betonte indessen EU-Industriekommissar Antonio Tajani in einer Mitteilung: "Bei Galileo verläuft alles weiter nach Plan." (APA/red, derStandard.at, 2.5.2012)