Wien/Pristina - Das österreichische Kontingent der internationalen Kosovo-Schutztruppe KFOR ist seit Montag um 136 Mann stärker. Vor allem im Nordkosovo werden angesichts der für Sonntag geplanten Parlaments-, Präsidentschafts- und Lokalwahlen erneut ethnische Konflikte befürchtet. Die zusätzlichen Soldaten aus dem ORF-Bataillon (Operational Reserve Force) unterstützen die regulären Streitkräfte für mindestens acht Wochen. Eine Verlängerung des Einsatzes der Reservetruppe sei aber möglich, erklärte Michael Bauer, der Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch auf APA-Anfrage.

An der kosovarisch-serbischen Grenze kommt es immer wieder zu Unruhen. Soldaten des ORF-Bataillons wurden nach Grenzstreitigkeiten im vergangenen Juli in den Nordkosovo entsendet. Bei Zusammenstößen zwischen Kosovo-Serben und KFOR-Soldaten Ende November wurden elf österreichische und einige deutsche Soldaten verletzt.

Die deutsche Regierung beschloss am Mittwoch eine Verlängerung der Beteiligung deutscher Soldaten an KFOR. Der Bundestag soll die Verlängerung erstmals am 10. Mai debattieren und bis Ende des Monats entscheiden. Eine breite Mehrheit gilt als sicher, da auch die Oppositions-Parteien SPD und Grüne grundsätzlich Zustimmung signalisiert haben. Die deutsche Bundeswehr stellt mit etwa 1.200 Soldaten das größte Kontingent an dem seit 1999 existierenden Kosovo-Einsatz. (APA, 2.5.2012)