Einmal mehr schlägt das Architekturzentrum Wien (Az W) aus finanziellen Gründen Alarm: "Trotz radikaler interner Einsparungen reicht das vorhandene Budget nicht mehr aus, um den normalen Ausstellungsbetrieb in den kommenden Jahren aufrecht zu erhalten", schildert Direktor Dietmar Steiner die dramatische, "verzweifelte" Situation. Eine solche erfordere "drastische Maßnahmen": "Da selbst empfindliche Programmkürzungen im vergangenen Jahr an der prekären finanziellen Situation des Architekturzentrum Wien nichts ändern konnten, sieht sich das Az W gezwungen, seinen Ausstellungsraum 'Alte Halle' zunächst für kurze Zeit an kommerzielle Unternehmen zu vermieten", schreibt Steiner in einer Aussendung.

Die 300 m² große Halle mit dem original erhaltenen Ziegelgewölbe, "die sich hervorragend für diverse Produktpräsentationen, Messen und Events eignet", werde nun erstmals für den Zeitraum vom 28. Juni bis 15. Juli 2012 zur Miete angeboten.

Die finanziellen Mittel der Stadt Wien für das Az W wurden seit dem Jahr 2001 nicht erhöht, die des Bundes sind sogar seit 1995 unverändert. "Das bedeutet, dass nur aufgrund der Inflation inzwischen mehr als 500.000 Euro pro Jahr für das Normalprogramm fehlen." Weitere drastische Reduktionen des AzW-Programms bis zum Jahr 2013, dem zwanzigjährigen Jubiläum, würden deshalb folgen müssen, so Steiner. (red, derStandard.at, 2.5.2012)