Bild nicht mehr verfügbar.

Obama nutze den kurzen Aufenthalt in Afghanistan für eine Rede, die zur besten Sendezeit auch in den USA ausgestrahlt wurde.

Foto: REUTERS/Kevin Lamarque

Bild nicht mehr verfügbar.

Kurz nach Obamas Abreise sind bei einem Selbstmordanschlag in Kabul mindestens acht Menschen ums Leben gekommen.

Foto: REUTERS/Omar Sobhani

Bild nicht mehr verfügbar.

Barack Obama dankte bei seiner Rede den US-Truppen.

Foto: Kevin Lamarque, Pool/AP/dapd

Bild nicht mehr verfügbar.

Zuvor hatten Obama und der afghanische Präsident ein Abkommen unterzeichnet, das die Präsenz der US-Truppen auch nach 2014 garantiert.

Foto: AP/Dharapak

Kabul - Die US-Armee bleibt einem mit Afghanistan geschlossenen Partnerschaftsabkommen zufolge auch nach dem geplanten Abzug aller ausländischen Kampftruppen Ende 2014 am Hindukusch präsent. US-Präsident Barack Obama und sein afghanischer Kollege Hamid Karzai unterzeichneten in der Nacht zum Mittwoch in Kabul den Vertrag zur künftigen strategischen Zusammenarbeit. Nach Angaben des Weißen Hauses können demnach US-Truppen nach 2014 im Land bleiben, um die Sicherheitskräfte auszubilden und das Terrornetzwerk Al-Kaida zu bekämpfen.

Obama war kurz vor der Unterzeichnung des Abkommens zu einem überraschenden Besuch in Afghanistan eingetroffen. Die Visite, die bis zuletzt streng geheim gehalten worden war, erfolgte ein Jahr nach der Tötung des Terroristenführers Osama bin Laden durch ein US-Spezialkommando in Pakistan.

Selbstmordanschlag in Kabul

Beim Angriff eines Selbstmordkommandos wenige Stunden nach dem Blitzbesuch Obama in Kabul sind am Mittwoch mindestens elf Menschen getötet worden. Bei den Toten handelte es sich nach Angaben der afghanischen Polizei um afghanische Zivilisten, um einen nepalesischen Wachmann und um die drei Angreifer.

Ein Selbstmordattentäter habe sich in einem Auto vor dem Eingang zu einem von westlichen Ausländern genutzten Gebäudekomplex in die Luft gesprengt, sagte der Polizeichef der afghanischen Hauptstadt, Ajub Salangi. Zwei weitere Angreifer seien in das Gelände eingedrungen. Sie seien beim Gefecht mit afghanischen Sicherheitskräften und Wachleuten getötet worden.

Ein Taliban-Sprecher sagte, ein Gotteskrieger habe sein Fahrzeug zur Explosion gebracht, dem "Feind" seien "schwere Verluste zugefügt worden. Westliche Ausländer in dem Gebäudekomplex kamen nach ersten Erkenntnissen nicht zu Schaden. Einer der Ausländer, der in einem Bunker Zuflucht gesucht hatte, sagte per Telefon, alle seien in Sicherheit. Bei dem betroffenen Gebäudekomplex handelt es sich um das sogenannte Green Village, in dem auch Polizisten aus NATO-Ländern untergebracht sind.

Abkommen unterzeichnet

Es war der dritte Besuch Obamas in dem Land seit seinem Amtsantritt 2009. Erste Berichte in afghanischen Medien über eine mögliche Ankunft des US-Präsidenten waren noch Stunden zuvor vom Weißen Haus dementiert worden. Laut mitreisenden Regierungsbeamten wurde der Zeitpunkt der Reise nur vom Abschluss der Verhandlungen über das strategische Abkommen bestimmt. Beide Länder hatten sich erst vor gut einer Woche auf den Vertrag geeignet - nach mehr als eineinhalb Jahren. Die gemeinsame Unterzeichnung sollte die Solidarität zwischen zwei Präsidenten zeigen, deren Beziehung in den vergangenen Jahren häufig von Missstimmungen gekennzeichnet war, hieß es in Berichten von Reportern aus Kabul. Das Abkommen ist auch wichtig für den NATO-Gipfel im Mai in Chicago, wo der Anti-Terror-Einsatz der internationalen Truppen zu den bestimmenden Themen zählen wird. (APA, 2.5.2012)