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Populär: Syriza-Chef Tsipras.

Foto: APA/EPA/Pantzartzi

Athen/Istanbul - Wenige Tage vor den vorgezogenen Neuwahlen am Sonntag steigt bei griechischen Regierungspolitikern die Furcht vor einem Patt im neuen Parlament oder gar einem Sieg der Gegner des Sparkurses. Dies würde die Kredithilfen an Griechenland und den Verbleib in der Eurozone aufs Spiel setzen. Neue Umfrageergebnisse, die den Chefs von Nea Dimokratia (ND) und Pasok übergeben wurden, aber nicht mehr veröffentlicht werden dürfen, zeigen offenbar keine signifikanten Verbesserungen für die beiden ehemals großen Parteien.

Äußerungen des populären Führers des weit links stehenden Bündnisses Syriza, Alexis Tsipras, machten die Parteichefs noch nervöser. Tsipras hatte erklärt, seine Partei würde auch Stimmen von Sparkursgegnern auf der Rechten akzeptieren, sofern sie eine Linksregierung tolerierten.

Die Gegner der Sparauflagen durch die Kreditgeber könnten laut der letzten veröffentlichten Umfragen knapp 60 Prozent der Stimmen sammeln. Das System der Sitzvergabe im griechischen Parlament ist jedoch kompliziert: Die Partei mit dem größten Stimmanteil erhält einen Bonus von 50 Sitzen; darauf setzt die ND. Erklären Parteien aber eine Koalition vor den Wahlen, wird ihr gemeinsamer Stimmendurchschnitt angerechnet. Das macht Koalitionsaussagen unvorteilhaft. (mab/DER STANDARD, 2.5.2012)