Metop-B muss sich noch etwas gedulden. Der Start wurde auf die zweite Juli-Hälfte verschoben.

Foto: ESA - AOES Medialab

In gut drei Wochen, am 23. Mai, hätte der neue europäische Wettersatellit Metop-B in den Orbit abheben sollen. Nun haben EUMETSAT und die Europäische Weltraumagentur (ESA) verkündet, dass sich der Start mit einer Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan verzögern wird. Schuld daran seien zusätzlich notwendigen Maßnahmen, um die Verfügbarkeit sicherer Abwurfzonen für Teile der Startrakete nach dem Abheben zu gewährleisten.

Der Start dürfte nun in der zweiten Hälfte des Juli stattfinden, nach dem Start des geostationären MSG-3 Satelliten, dessen Starttermin vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch Guayana für den 19. Juni festgelegt wurde.

Präzisere Aufnahmen und exaktere Daten

Der Metop-B Satellit ist der zweite in einer Reihe von drei polarumlaufenden Metop Satelliten; 2006 wurde Metop-A gestartet, Metop-C soll 2018 in die Erdumlaufbahn geschossen werden. Die Instrumententräger unterscheiden sich in ihrer über die Pole führenden Bahn stark von vielen der bisher üblichen Wettersatelliten, die sich im so genannten geostationären Umlauf in rund 36.000 Kilometern Höhe über dem Äquator befinden und von der Erde aus gesehen immer an der gleichen Stelle stehen. Der Metop-Wetterbeobachter sind sehr viel näher an der Erde und können daher sehr viel präzisere Aufnahmen machen. Vor allem aber wird er auch die Gebiete um die Pole exakt erfassen, was geostationäre Satelliten nicht können.

An Bord der sechseinhalb Meter hohen Geräte befinden sich europäische und US-amerikanische Instrumente. Außer den eigentlichen Wetterdaten wie Temperatur, Luftdruck, Feuchtigkeit, Wolkenbildung und Windströmungen können sie auch die Konzentration von Ozon, Methan und anderen Spurengasen in der Atmosphäre und die Intensität des Strahlungsgürtels um den Planeten bestimmen. Zudem kann Metop Notrufe von Flugzeugen und Schiffen aufnehmen und weiterleiten. (red, derstandard.at, 30.04.2012)