Foto: BIG/ZT Arquitectos Lda Arch. DI Thomas Zinterl

Der Grazer Architekt Thomas Zinterl bzw. dessen portugiesisches Architekturbüro ZT Arquitectos LDA mit Sitz in Lissabon wird den "Bildungscampus Aspern" in der künftigen Seestadt in Wien-Donaustadt bauen. Zinterls Entwurf sei aus insgesamt 74 internationalen Einreichungen als Gewinner hervorgegangen, teilte Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), am Montag mit.

Für das Teilgebiet 1 des Bildungscampus waren Bildungseinrichtungen der Stadt Wien für rund 770 Kinder zu planen: ein Kindergarten für elf Gruppen, eine Ganztagsvolksschule mit 17 Klassen sowie ein Sonderpädagogisches Zentrum mit acht Klassen.

23 Millionen Euro an Investitionen

Das Projekt des Gewinners sieht unter anderem vor, die Unterrichtsräume in den Obergeschoßen jeweils mit südseitigen, großen Terrassen auszustatten. Das Untergeschoß beherbergt im Westtrakt die Turnsäle und nach Osten hin den Bereich des Kindergartens, der unmittelbar an den Garten grenzt.

Die Investitionen betragen rund 23 Millionen Euro. Bauherr und Eigentümer der Schule ist die BIG, als Mieter wird die Stadt Wien auftreten. Die Nutzflächen umfassen rund 8.200 Quadratmeter, die Außenanlagen insgesamt rund 6.600 Quadratmeter.

"Nach Beauftragung des Architekten beginnt die 18 Monate dauernde Planungsphase. Erst nach Vorliegen des finalen Projektes als Basis für die behördlichen Genehmigungen wird der Mietvertrag zwischen Stadt Wien und BIG verhandelt. Er ist die Grundlage für die Refinanzierung der BIG Investitionen und damit für den Baubeginn", heißt es in der Aussendung.

Terrassierte Struktur

Das Projekt überzeuge mit seinem typologischen Ansatz, der mit einer klaren Kante zum Stadtteilpark und einer kammartigen, terrassierten Struktur nach Süden hin den städtebaulichen Prämissen entspreche, die an diesem Ort zu berücksichtigen seien, beurteite die Jury unter dem Vorsitz von Walter Stelzhammer ihre Entscheidung. "Das Projekt entspricht auch in besonderer Weise dem Wiener Campusmodell, das auf eine enge Verflechtung der einzelnen Bildungseinrichtungen ausgerichtet ist. Das Preisgericht bewertet die kompakte Anordnung aller Funktionsbereiche positiv, da den Verfassern damit nicht nur eine übersichtliche und durchlässige Struktur der Grundrisse gelingt, sondern auch insgesamt wenig Kubatur generiert wird."

Zinterl baute für die BIG zuletzt das BG/BRG Judenburg um und aus, weiters zeichnete er auch für die "Neue Chemie" an der TU Graz verantwortlich.  (red, derStandard.at, 30.4.2012)