Endlich angekommen in Südamerika! Die erste Station ist Bogota in Kolumbien. Im Gegensatz zu Martin ist Sebastian zum ersten Mal auf diesem Kontinent. Was uns beiden sofort auffällt, ist die Warmherzigkeit der Menschen vor Ort. Ob am Flughafen oder im Taxi zum Hostel, wir fühlen uns sofort pudelwohl. Im Bild der Blick über Bogota von den Cerros de Monserate, den Bergen über der Stadt.

Foto: sebastian gypser/martin lion

"Keiner liebt mich", könnte man in dieses Foto hineininterpretieren. Tatsächlich ist der hübsche Esel dabei, die Mülltonne zu plündern.

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Boteros Muse: Martin "Der Bart" Lion.

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Bei einem Spaziergang durch die Stadt spricht uns ein Herr an und fragt, ob wir denn den Himmel schon gesehen hätten. Wir denken uns: "Na klar, wer hat das nicht?" Eigentlich wollte er uns aber auf diesen "Halo" aufmerksam machen, der mächtig über uns hing - beeindruckend!

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Nach zwei Tagen in Bogota geht die Reise in Richtung Norden, wo wir auch in Barichara haltmachen. Dieses kleine Dorf besticht durch wunderschöne Kirchen und Häuser, die stark an den Film "Volver" mit Penelope Cruz erinnern.

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Bei unserem Spaziergang fallen uns auch immer wieder diese gespenstischen Bäume auf. Das graue Haar, das sanft im Wind wogt, dürfte eine Schmarotzerpflanze sein. Das ist zumindest unsere Vermutung.

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Nach weiteren zwölf Stunden Nachtfahrt kommen wir in Santa Marta an der Nordküste an. Eine nette, allerdings nicht weiter aufregende Stadt. Die Kirche auf dem Hauptplatz ist dennoch wunderschön. Die Leute links unten sind nur einige einer großen Menschenansammlung ...

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... inmitten derer sich Kinder für den bevorstehenden Karneval aufwärmen. Beim Zusehen fühlen wir uns wie rostige Robot-Dancer.

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Flowerpower im Dschungel Kolumbiens.

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Weiter geht es mit einem fünftägigen Trek zur Ciudad Perdida, der verlorenen Stadt. Es handelt sich um eine Inkastadt, die noch älter als Macchu Picchu ist und erst 1972 wiederentdeckt wurde, leider von lokalen Schatzsuchern, die fast alle historisch wertvollen Gegenstände plünderten und auf dem Schwarzmarkt verkauften.

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Entlang der Trekking-Route leben immer noch die möglichen Nachfahren der Tairona-Indianer, die Koguis. So ganz ist das nicht geklärt, behauptet wird es von ihnen allerdings.

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Während des Treks erklärt uns unser Guide einiges über Gott und die Welt. Unter anderem auch über die Kakaofrucht, die hier heutzutage angebaut wird. Früher war die Gegend allerdings ein riesiges Koka-Anbaugebiet. Auch unser Guide war einst Kokabauer, bevor er auf Viehzucht und Tourismus umsattelte.

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Die Hütten der Koguis mitten im Dschungel entlang des Weges.

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Mindestes einmal am Tag machen wir am Fluss halt, der neben der Route verläuft. Glasklares, wenn auch ziemlich kaltes Wasser lädt zum erfrischenden Herumtollen ein.

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Der Blick über die dschungelbewachsene Hügellandschaft des Nationalparks.

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Die letzten Meter müssen über hunderte Steinstufen überwunden werden, was einem nach der bis dahin schon recht anstrengenden Wanderung den Rest gibt.

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Geschafft! Der Blick über den zentralen Platz der Ciudad Perdida. Sie wurde ungefähr im Jahr 800 erbaut und beheimatete bis zu 8.000 Menschen, bevor sie bei Ankunft der Spanier von den Taironas aufgegeben wurde.

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Der Weg zurück führt über diese Sandpisten. Das Wetter ist traumhaft schön, der Ausblick in jede Richtung eine Augenweide.

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Nach diesen tollen fünf Tagen ziehen wir weiter nach Barranquilla, wo gerade der nach Rio de Janeiro zweitgrößte Karneval Südamerikas stattfindet.

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Auf die Bitte um ein gemeinsamen Fotos schmeißt sich dieser wilde Krieger sofort in Pose (nicht Sebastian, der Bursche rechts!).

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Wir bitten einen Rikschafahrer, uns an einen Hotspot zu bringen, und landen in einem populären Bezirk, in den, wie es scheint, selten Touristen finden. Wir werden dazu eingeladen, mit der Parade mitzuspazieren, und dürfen für Dutzende Fotos posieren. Rund um uns sehen wir nur strahlende und freundliche Gesichter. Keine Spur von "Aufpassen, Kolumbien ist so gefährlich!".

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Der Tag ist ein Genuss und endet in einer simplen Bar, wo bei brüllend lauter Musik bist spätnachts getanzt wird.

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Wir fahren mit dem Bus nach Cartagena. Dieses Foto entsteht auf der Festung, die die Stadt gegen Angriffe schützen sollte.

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Die gesamte Altstadt ist von einer Schutzmauer umgeben, auf der man gemütlich spazieren oder anderweitige Turnübungen veranstalten kann.

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Cartagena war eine der ersten von den Spaniern gegründeten Städte in Südamerika.

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Weiter führt uns die Reise über Medellin, eine der wirtschaftlichen Hochburgen des Landes, zu einer Kaffeeplantage in der Nähe von Manizales. Wir erfahren hier einiges über das weltweit so beliebte Brühgetränk. Zum Beispiel, dass 99 Prozent des hochqualitativen kolumbianischen Kaffees exportiert werden und die minderwertigere Ware dem eigenen Volk als berühmt-berüchtigter Tinto serviert wird. Es handelt sich dabei um eigentlich bitteren Kaffee, der mit viel Wasser gestreckt und mit viel Zucker trinkbar gemacht wird. Ein Graus für jeden echten Kaffeeliebhaber! Traurig, dass die meisten Kolumbianer nie in den Genuss ihres weltberühmten Kaffees kommen.

Foto: sebastian gypser/martin lion

Nun sind wir schon am Weg zur Grenze mit Ecuador, als wir den Bus wechseln müssen und die paar Stunden Wartezeit mit einem Spaziergang in Popayan überbrücken. Da taucht die FARC erstmals seit unserer Ankunft als Graffiti auf. Wir befinden uns nun in einer der wenigen Gegenden, wo diese Gruppe noch aktiv ist - der Drogenhandel wird über die in relativer Nähe gelegene Küste rund um Buenaventura abgewickelt. Deshalb wird uns eigentlich auch von einer Nachtfahrt mit dem Bus abgeraten. Aber wir bleiben dabei: No risk, no fun!

Foto: sebastian gypser/martin lion

Die Fahrt verläuft wie erwartet unproblematisch. Auf Teilstrecken wird der Bus vom Militär eskortiert, und nach wieder einmal zig Stunden Busfahrt kommen wir an der Grenze an. Was wir in diesem Monat über Kolumbien gelernt haben darüber, wie lebensfroh und freundlich Menschen sein können, hat uns stark beeindruckt, und alle haben wir es tief in unsere Herzen geschlossen! Definitiv eine Reise wert! Mehr auf eastbound.at

(Bei aller Begeisterung von Martin und Sebastian möchten wir darauf hinweisen, bei Reisen nach Kolumbien die angemessene Vorsicht walten zu lassen. Informationen über das Land erteilt das Außenministerium, Anm.)

Foto: sebastian gypser/martin lion