Rom - Italiens TV- und Rundfunk-JournalistInnen haben diesen Mittwoch einen eintägigen Streik gegen den nach Ansicht ihrer Standesvertretung FNSI zunehmenden politischen Druck auf die Medien im Land begonnen. Daher gibt es im Fernsehen und Rundfunk keine Nachrichten. Der Streik war nach dem Wechsel an der Spitze des Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" beschlossen worden. Die Demission von Chefredakteur Ferruccio De Bortoli war Gerüchten zufolge auf Druck des Kabinetts von Premier Silvio Berlusconi erfolgt. Vor einer Woche hatten bereits die RedakteurInnen von Tageszeitungen, Zeitschriften und Nachrichtenagenturen die Arbeit niedergelegt. FNSI-Sprecher meinten, die Pressefreiheit gerate in Italien immer mehr in Gefahr, da der Einfluss von Ministerpräsident Berlusconi auf die Medienlandschaft immer stärker werde. "Dies ist ein politischer Streik, weil wir einen Eckpfeiler der Demokratie, die Medienfreiheit, verteidigen wollen. Es ist offensichtlich, in welcher Gefahr die Pressefreiheit in Italien ist", meinte FNSI-Chef Paolo Serventi Longhi. (APA)