Jerusalem - Ein Selbstmordattentäter hat am
Donnerstag in der Früh in einem israelischen Dorf im Jordantal einen
Geschäftsbesitzer mit in den Tod gerissen. Das teilte die israelische
Polizei mit. Der Attentäter schlug wenige Stunden nach neuerlichen
Gesprächen des palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas mit
militanten Gruppen über einen Stopp der Angriffe auf Israelis zu.
Der Attentäter betrat ein Lebensmittelgeschäft im Dorf Sde Trumot
und zündete einen Sprengsatz, hieß es weiter. Der Angreifer sei dabei
getötet worden und der Ladenbesitzer wenig später seinen schweren
Verletzungen erlegen. Feuerwehrleute löschten einen Brand, der nach
der Explosion ausgebrochen war. Die Polizei fahndete nach möglichen
Komplizen des Attentäters.
Zunächst war nicht klar, welche Organisation hinter für den
Anschlag um 05.00 Uhr morgens verantwortlich ist. Sde Trumot liegt an
der nördlichen Grenze zum Westjordanland, rund 20 Kilometer von der
palästinensischen Stadt Jenin entfernt.
Zur Umsetzung des internationalen Friedensplans für den Nahen
Osten hatte Abbas sich am Mittwochabend in getrennten Gesprächen mit
den militanten Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad für
einen Waffenstillstand eingesetzt. Beide Gruppen beharrten aber auf
das Recht, Israelis in den Autonomiegebieten Westjordanland und
Gazastreifen anzugreifen, berichteten Teilnehmer. Hamas-Sprecher
Ismail Abu Shanab sagte, man bemühe sich ernsthaft um eine Lösung,
"die gut für uns alle ist". Beide Gruppen forderten von Israel die
Einstellung gezielter Angriffe auf ihre Führung als Teil eines
Abkommens. (APA)