Berlin - Die Piratenpartei in Deutschland könnte sich einer Umfrage zufolge zur Volkspartei mausern. Nach einer am Sonntag veröffentlichten repräsentativen Emnid-Umfrage hat die Partei ein Wählerpotenzial von bis zu 30 Prozent. Fast jeder dritte Wahlberechtigte in Deutschland könne sich vorstellen, die neue Partei zu wählen. 65 Prozent schlössen aus, die Piraten zu wählen, berichtete die "Bild am Sonntag" weiter.

Eine große Mehrheit der Befragten sieht in der Piratenpartei eine klassische Protestpartei, die "ganz anders als die anderen Parteien" sei. Als zweitwichtigsten Grund für den Erfolg der Piraten sehen die Befragten das Image als "jung und wild". Die von der Partei als Markenzeichen propagierte Internetaffinität wurde erst an dritter Stelle der wichtigsten Eigenschaften genannt.

In der Sonntagsfrage kommt die Piratenpartei in der Emnid-Umfrage auf 12 Prozent und damit auf einen Rekordwert. Die Grünen verlieren in der wöchentlichen Erhebung einen Punkt ebenfalls auf 12 Prozent. Dies ist der schlechteste Wert seit Februar 2010. Die SPD stagniert bei 26 Prozent. Damit hätte ein rot-grünes Bündnis keine Chancen. Die Unionsparteien erreichen in der Umfrage 35 Prozent (minus 1) und die FDP stagniert unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde bei vier Prozent. Die Linkspartei käme auf sieben Prozent. (APA/Reuters, 15.4.2012)