Claudia Boldt
Helmut, der Hund, der Äpfel zählt
€ 14,40 / 32 Seiten
NordSüd-Verlag, Zürich 2012

Foto: NordSüd-Verlag

Helmut hat ein Problem. Gut, dass ein Hund Äpfel lieber hat als Knochen, das ist eigentlich auch schon problematisch. Aber gemeint ist mehr etwas Seelisches.

Helmut ist neidisch - und er glaubt ständig, man wolle ihm Böses antun. Helmut hat nämlich einen eigenen Apfelbaum. Wie es das Schicksal will, steht der an der Grundstücksgrenze und ragt natürlich etwas in den Nachbarsgarten hinein. Der gehört Igor. Auch ein Hund.

"Helmut findet, seine Äpfel sind die besten. Deshalb hat er stets Angst, sein Nachbar Igor könnte heimlich Pläne schmieden, sie zu klauen", heißt es. Was er dann immer macht, gibt dem Buch von Claudia Boldt gleich den Titel: "Helmut, der Hund, der Äpfel zählt". Gerichtet ist es an Kinder ab dem vierten Lebensjahr.

Auch für Erwachsene kann es eine gute Gelegenheit sein, zu hinterfragen. "Bin ich neidisch? Wer, glaube ich, will mir etwas wegnehmen? Und stimmt das überhaupt?" Boldt nähert sich dem Themenkomplexen "Neid" und "Vorurteil" natürlich humorvoll.

Man sieht, wie sich Helmut abstrudelt, damit Igor ja nicht den besten aller besten Äpfel bekommt. "Helmut gibt alles", schreibt Boldt. Dass der Nachbar den dann gar nicht mag, weil er lieber Knochen nagt, führt zu einem versöhnlichen Ende. Zu einer neuen Freundschaft. So glatt und einfach funktioniert das leider nur in einem Kinderbuch. (Peter Mayr, Album, DER STANDARD, 15.4.2012)