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Ein Habicht (in diesem Fall ein dressiertes Exemplar) steigt auf, um sich anschließend auf seine Beute zu stürzen.

Foto:Koji Sasahara/AP/dapd

Oxford - Ein weißes Fell- oder Federkleid kommt bei Haustieren relativ häufig vor. In der Natur ist dies in erster Linie deshalb viel seltener, weil Tiere mit dieser Farbvariante buchstäblich gezeichnet sind und wegen ihrer Auffälligkeit geringere Überlebenschancen haben. Ein weiteres Beispiel für diesen altbekannten Effekt nennt nun eine britische Studie: Forscher der Universität Oxford konnten beobachten, dass sich Habichte aus Taubenschwärmen bevorzugt weiße Exemplare herauspicken.

Wie die BBC berichtet, stellten die Biologen den sogenannten "Seltsamkeitseffekt" fest, als sie im Raum Hamburg Habichte bei der Jagd auf Felsentauben (die wildlebenden Vorfahren unserer städtischen Plagegeister) beobachteten. In den Schwärmen der normalerweise blaugrauen Tiere fanden sich immer wieder auch weiße oder zumindest teilweise weiße Exemplare - und genau auf die hatten es die Habichte besonders abgesehen.

Christian Rutz aus dem Forscherteam hat dafür eine einfache Erklärung: Bei einem Angriff ballen sich die Tauben in einem schützenden Schwarm zusammen, der dem Angreifer die Orientierung erschwert. Konzentriert er sich jedoch auf ein "seltsam" gefärbtes Tier, kann er dieses leichter im Auge behalten und hat erhöhte Chancen auf einen Jagderfolg. Die Studie ergab, dass die Habichte, die diese Strategie am besten beherrschen, sich auch am erfolgreichsten fortpflanzen. (red, derstandard.at, 13.4.2012)