Ein ausgeklügeltes Kanalsystem und ein Krankenhaus, bei dem sich die Erbauer verspekuliert haben - Einblicke in das Dorf Soro im pakistanischen Wüstengebiet

Im März haben wir den Verein ipsum vorgestellt, der Fotoprojekte in Krisengebieten organisiert. In diesem Monat zeigen wir Bilder, die bei einem Workshop in der pakistanischen Wüstenregion Belutschistan entstanden sind.

Foto: Karima Jalal

Die Gegend ist unwirtlich, auch wenn sich da und dort ein Dattelhain findet. Dieses und das erste Foto stammen von Karima Jalal, die als jüngste von sechs Schwestern in das Dorf Soro in einem Matriarchat lebt.

Foto: Karima Jalal

Karimas Familie regiert in Soro. Ihr Großvater hat für diese Wüstenregion in den 1960er Jahren ein Kanalsystem entworfen - Karimas Vater hat es fertiggestellt. 

Foto: Karima Jalal

Mit ihren Bildern zeigt Karima verschiedene Orte, an denen der Kanal an die Oberfläche führt und den Menschen als Lebensgrundlage dient.

Foto: Karima Jalal

Heute leiten Karima und ihre Schwestern die politischen Geschäfte in Soro, sie schlichten Fehden zwischen verschiedenen Clans, kümmern sich um das örtliche Bildungs- und Gesundheitssystem und stehen damit immer wieder vor schier unlösbaren Problemen.

Foto: Karima Jalal

Ende der 1990er Jahre wurde in Soro durch internationale Entwicklungshilfegelder ein dringend benötigtes Krankenhaus gebaut. ipsum-Projektteilnehmerin Khadija Ghulam Mohammad fotografierte in diesem Krankenhaus und dokumentierte, was aus dem ambitionierten Projekt geworden ist.

Foto: Khadija Ghulam Mohammad

Die Finanzierungspläne für das Krankenhaus hatten nur für den Bau und die Ausstattung ausgereicht - die Mittel, um qualifizierte ÄrztInnen in der Wüstenregion ansässig zu machen, waren dabei nicht einkalkuliert worden.

Foto: Khadija Ghulam Mohammad

Aufgrund der monetären Probleme sieht das Krankenhaus mittlerweile verlassen und heruntergekommen aus.

Foto: Khadija Ghulam Mohammad

Wer die Möglichkeit hat, verlässt die Region um Soro und zieht nach Karachi oder Quetta, wo es bessere Bildungsmöglichkeiten gibt. Und wer es sich irgendwie leisten kann, zieht noch weiter weg, um in Kuwait, Dubai oder den USA "richtig" Geld zu verdienen. (red, derStandard.at, 13.4.2012)

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Foto: Khadija Ghulam Mohammad