Wien - Zum von der Regierung weiter nicht gefassten Beschluss zur Neubesetzung des Direktoriums der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) erklärte SPÖ-Finanzsprecher Christoph Matznetter am Dienstag, er erwarte sich die nächste Umfärbe-Aktion der Regierung.

Erstgereihter für das vakante Mandat des Vizegouverneurs ist im Kandidaten-Vorschlag des OeNB-Generalrates der bisherige EIB-Vizepräsident Ewald Nowotny (S). Allerdings muss sich die Regierung daran nicht halten. Matznetter geht jedenfalls nicht davon aus, dass die ÖVP-FPÖ-Koalition der Reihung entsprechen werde.

Grasser-Mitarbeiter auf der Liste

Im Gegenzug merkte Matznetter an, dass es unter einem SPÖ-Minister unvorstellbar gewesen wäre, einen Mitarbeiter des Kabinetts für solch eine Aufgabe vorzusehen. Auf der vom Generalrat erstellten Reihung findet sich auf Platz drei Josef Christl, Chefökonom im Kabinett des Finanzministers.

Hätte das ein SPÖ-Regierungsmitglied gemacht, hätte sich Jörg Haider (F) sofort auf den Plan gerufen gefühlt und wäre in einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit getreten, vermutet Matznetter. Unverständlich ist für den SPÖ-Finanzsprecher in diesem Zusammenhang, warum die Freiheitlichen diese Umfärbepolitik seit 2000 mittragen würden. (APA)