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Beinahe ein Jahr ist es nun her, da trat Google im Rahmen der Entwicklungskonferenz Google I/O vor die versammelte Presse, um eines der am heftigsten diskutierten Themen rund um das eigene mobile Betriebssystem anzusprechen: Mit einer Update-Allianz wolle man gemeinsam mit den Hardwareherstellern die von vielen NutzerInnen als frustrierend empfundene Versorgung mit neuen Android-Versionen verbessern.

Wartezeit

Doch der damaligen Ankündigung folgte: nichts. Die aktuelle Situation unterscheidet sich kaum von der ein Jahr zuvor, wie sich auch nachdrücklich an Android 4.0 zeigt. Nur wenige Geräte haben bereits eine Aktualisierung auf die vor fünf Monaten freigegebene Version erhalten. Das Computermagazin "c't" hat sich diesem Thema in seiner aktuellen Ausgabe gewidmet - und fasst die Situation mit einer Untersuchung in konkrete Zahlen.

Zahlen

So dauert es im Schnitt rund neun Monate nach der Freigabe des Source-Codes, bis eine neue Version an die Geräte der NutzerInnen ausgeliefert wird. Dabei gibt es eine gewisse Varianz zwischen den einzelnen Herstellern, als am schnellsten hat sich in der Vergangenheit noch HTC mit 5,6 Monaten erwiesen, gefolgt von Samsung mit 8,6 Monaten. Der langsamste unter den großen Herstellern ist LG, wo es durchschnittlich nicht weniger als 10,5 Monate dauert, bis ein Update verfügbar ist - so dieses denn überhaupt kommt.

Ursachenforschung

Die Gründe für diese Misere seien an vielerlei Punkten zu suchen, betont "c't". Einerseits beginne die Entwicklung von Android-Updates erst bei der Freigabe des Source-Codes, so schnell wie Apple mit wenigen, exklusiv unterstützten Geräten könne man also gar nicht sein. Zudem enthalte dieser Prozess viele Bremsfaktoren wie die Freigabe durch Industrieorgansiationen und die Anpassungen und Tests von Mobilnetzbetreibern.

Googles Verantwortung

Dazu kommt aber, dass die meisten Smartphone-Hersteller einfach wenig Erfahrung mit Softwareentwicklung haben und teilweise noch immer recht langsam arbeiten. Auch die Vielfalt an verfügbaren Modellen und Varianten macht es nicht unbedingt leichter, hier bestehe also noch einiges an Optimierungspotenzial. Zu guter Letzt könnte aber auch Google selbst die Situation verbessern: indem man weniger oft als bisher Updates ausliefere, werde es den Herstellern leichter gemacht, Aktualisierungen zu liefern. (red, derStandard.at, 10.4.2012)