Foto: Wikimedia / Alex Handy

Eine der wohl einflussreichsten Persönlichkeiten der frühen Heimcomputerära ist nicht mehr: Commodore-Gründer Jack Tramiel ist vergangenen Sonntag 83-jährig verstorben, teilte seine Familie mit.

Vorgeschichte

Der ursprünglich aus Polen stammende Tramiel hatte die Vernichtungsmaschinerie der Nazis in Auschwitz überlebt und war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in die USA ausgewandert. Seine berufliche Karriere startete er mit der Wartung von Schreibmaschinen in der US-Army, bevor er sich später der Herstellung ebensolcher Geräte mit seiner eigenen Firma widmen sollte: Commodore war ins Leben gerufen.

Heimcomputer

In den Jahren darauf sollte das Unternehmen dann auch Taschenrechner entwickeln, bevor Tramiel in den 70er Jahren früh das Potenzial von Computern für die breite Masse erkannte. Was folgte, waren der Kauf des Chipherstellers MOS Technology (und dessen 6502-CPU) sowie die Vorstellung des Commodore PET im Jahr 1977. Danach kamen eine Reihe weiterer Modelle - etwa VIC-20 -, bis dann im Jahr 1982 mit dem Launch des wohl bestimmenden Geräts der Heimcomputerära der ganz große Erfolg kam: der Commodore C-64, der sich über die Jahre an die 17 Millionen Mal verkaufen sollte.

Amiga-Wettstreit

In den Jahren darauf zerstritt sich Tramiel mit den eigenen Geschäftspartnern und verließ Commodore in Richtung des direkten Konkurrenten Atari. Dort wollte er eigentlich einen vielversprechenden jungen Computer- und Spielkonsolenhersteller namens Amiga kaufen, verlor aber den Bieterwettstreit gegen Commodore. Schnell wurde ein eigener Konkurrent aus dem Boden gestampft, der Atari ST und seine Nachfolger konnten allerdings nie ganz die Popularität des Amiga erreichen. (red, derStandard.at, 10.4.2012)