Kürzlich wurde am Wiener Hauptbahnhof Gleislückenschluss gefeiert, noch heuer sollen die ersten Züge halten - In dieser Folge ein Double Feature: Zehn plus Zehn Bilder

Karl-Johann Hartig ist für die ÖBB als Gesamtprojektleiter des Wiener Hauptbahnhofs tätig - er trägt die Verantwortung für die größte Baustelle des Landes. Vergangene Woche habe ich mich mit ihm auf dem Baugelände in Wien-Favoriten getroffen, um den Zwischenstand festzuhalten.

Foto: derStandard.at/Michael Matzenberger

Seit dem Baubeginn im Jahr 2010 hat das Projekt, in das mit den angrenzenden Baumaßnahmen vier Milliarden Euro investiert werden, in vielen Bereichen konkrete Formen angenommen. Vor wenigen Tagen wurde der Gleislückenschluss zwischen Süd- und Ostbahnstrecke gefeiert.

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Ab August werden auch reguläre Züge - etwa der Railjet von München nach Budapest - den Bahnhof zumindest durchfahren.

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Planmäßige Halte am Hauptbahnhof sind ab Dezember 2012 vorgesehen.

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Bis dahin sollen auch die verbleibenden Elemente des Rautendachs, Elektroinstallationen, Wasserleitungen und die weitere grundlegende Infrastruktur fertiggestellt sein.

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Ende 2012 wird der Ostbahnhof, der derzeit mehr einem Containerdorf mit Gleisanschluss ähnelt, geschlossen.

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Kurz nachdem Herr Hartig und ich einen der zwölf künftigen Bahnsteige betreten, rollt langsam, aber laut ein Güterzug heran.

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Es ist ein Sonderzug: Aus seitlichen Öffnungen wird Schotter auf das nackte Schienenbett entladen. 165.000 Tonnen Bruchsteine werden auf diese Weise bis 2014 auf die Gleiskörper gekippt.

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Anders als mit den jetzigen Kopfbahnhöfen werden Wiens Züge dann erstmals in der Geschichte in alle Richtungen verbunden sein. Die Hauptstadt wird Kreuzungspunkt der Transeuropäischen Netze (TEN) Paris - Bratislava, Athen - Dresden und Danzig - Venedig sein.

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100 Kilometer Gleise und 300 Weichen werden nach der Fertigstellung am Gelände des ehemaligen Süd- und Ostbahnhofs verlegt worden sein.

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Derzeit stehen täglich rund 500 Arbeiter auf der Baustelle des Hauptbahnhofs. Wenn die Innenausbauten beginnen, werden hier jeden Tag bis zu 2.000 Menschen einen temporären Arbeitsplatz finden, schätzt Hartig.

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Um Interessierten einen Überblick über die Bauarbeiten zu ermöglichen, wurde am Anfang der Fußgängerzone Favoritenstraße eine Aussichtsplattform errichtet. Das "bahnorama" ist laut ÖBB der höchste begehbare Holzturm Europas.

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Nach der endgültigen Fertigstellung des Gleisprojekts in drei Jahren sollen im Vollbetrieb jeden Tag 1.000 Züge und 145.000 Menschen den Zentralbahnhof frequentieren.

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Auf der untersten Ebene des Bahnhofsgebäudes entstehen eine Tiefgarage und die Ladezone für die Läden des bahnhofseigenen Einkaufszentrums.

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Wo es nackter Beton heute noch nicht vermuten lässt, werden auf den beiden Ebenen darüber ab September 2014 Fast-Food-Ketten, Bekleidungsgeschäfte und andere Händler ihre Produkte verkaufen.

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Rund um den neuen Verkehrsknoten wird auch ein vollkommen neues Stadtviertel hochgezogen.

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Gemeinsam mit dem Bahnhof wird das Areal eine Fläche von 1,09 Quadratkilometern haben und damit etwa so groß wie der Bezirk Wien-Josefstadt sein.

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Die Stadt Wien leitet ein Konsortium aus mehreren Unternehmen, das für die Errichtung von 550.000 Quadratmetern Büros, 5.000 Wohnungen und 80.000 Quadratmetern Erholungsflächen verantwortlich ist.

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Bis das gesamte Vorhaben abgeschlossen ist, wird allerdings noch einige Zeit verstreichen. 2019, also 13 Jahre nach dem Beginn der Einreichplanung, wird das neue Bahnhofsviertel auch wirklich ein solches sein.

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Letztes Fazit: Man nimmt es Karl-Johann Hartig ab, wenn er den Hauptbahnhof als Jahrhundertprojekt bezeichnet. (Michael Matzenberger, derStandard.at, 11.4.2012)

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Hauptbahnhof Wien

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