In Innsbruck findet nach den Osterferien die nächste Gender Lecture statt. In einem Vortrag von Anna Bergmann werden die zentralen Verbindungen von Biologismen, Rassismus und Antifeminismus der alten rassenhygienischen Debatte thematisiert. Dabei soll auch auf die Reaktualisierung durch Thilo Sarrazin eingegangen werden, heißt es in der Aussendung.

In seinem Bestseller greift Sarrazin auf Argumentationsfiguren der Gesellschafts- und Rassenbiologie zurück, die seit Anfang des 20ten Jahrhunderts von Wissenschaft und Politik popularisiert wurde. Mit Untergangsprophezeiungen prangerte man das Gebärverhalten von armen Frauen wegen einer vermeintlichen "Vielgebärerei" an, Frauen aus dem Bürgertum hingegen wurde eine kulturzersetzende "Unterfruchtbarkeit" vorgeworfen. Sarrazin transponierte diesen Diskurs auf das Gebärverhalten von "deutschen" Akademikerinnen einerseits und von Migrantinnen sowie von sozialhilfebedürftigen Frauen andererseits. Der Vortrag von Anna Bergmann wird von Maria Wolf kommentiert und Max Preglau moderiert. (red)